Fia und Fabi sind zwei Fuchskinder, die sich ständig darum streiten, wer von
ihnen den größten Anteil am Essen hat. Immer und immer wieder hört die
Mutter: "Der hat aber mehr!" Eines Tages wird es ihr zu bunt - und sie
isst die Kekse, um die sich ihre Kinder gerade streiten, einfach selber auf. Das
nun können Fia und Fabi nicht fassen und sie versuchen die Mutter davon zu
überzeugen, dass alle Kinder um Essen streiten. Und das eben die normalste
Sache der Welt ist. So ziehen die drei nun durch die Nachbarschaft und finden
schnell heraus, dass Kinder wirklich nicht gerne teilen. Egal wohin sie auch
kommen - ob zu Familie Bär, Eichhorn oder Hirsch - überall hört man ein
heftiges Gezanke. Doch dann treffen die drei auf zwei kleine Mäusekinder, die
nicht mehr haben als ein winzig kleines Maiskorn. Und hier gibt es keinen
Streit, denn die beiden Mäuse wissen, dass der jeweils andere verhungern
würde, wenn sie das Maiskorn nicht gerecht aufteilen würden.
Stephanie Roehe erzählt eine liebenswert anrührige Geschichte, die für ein
Kinderbilderbuch einen großen Tiefgang hat. Denn wem ist in der heutigen Zeit
überhaupt noch bewusst, dass es Menschen gibt - vielleicht sogar ganz in
unserer Nähe - die nicht aus dem Vollen schöpfen können?! Für all jene
stehen die zwei halb verhungerten kleinen Mäuse, die gerne teilen und sehr
genau wissen, dass es alleine niemals so schön sein kann wie zu zweit. Das
erkennen schließlich auch Fia und Fabi und teilen mit den beiden Mäusen ein
großes Stück Kuchen. Und wenn man eine Moral aus der Erzählungen ziehen
möchte, dann ließe sich sagen, dass das Buch den Grundsatz vermittelt:
"Auch Teilen will gelernt sein."
Stephanie Roehe hat das Buch in Erinnerung und als Entschuldigung ihrer
jüngeren Schwester gewidmet. Die Autorin lebt und arbeitet als freie
Illustratorin und Zeichnerin in Kassel und hat ihre Figurgestaltung genau dem
Verlauf der Geschichte angepasst. So gelingt es ihr sogar, zwei anfangs
schreienden und verdrießlichen Fuchskindern ein Lächeln auf die Lippen zu
zaubern und der Geschichte so auch bildlich ein versöhnliches Ende zu geben.
Fazit
Ein wundervolles Buch schon für die jüngsten Leser zum Thema
"teilen".
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 10. November 2005 2005-11-10 03:58:41