Haben Sie auch so einen kleinen Schreibmuffel zu Hause? Der nicht viel von
Büchern und Buchstaben hält? Der wird sich sicher umstimmen lassen, wenn Sie
ihm das Buch "Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte",
die in Erstauflage bereits 2002 im Bajazzo-Verlag erschienen ist, einmal
vorlesen.
Der König der Tiere kann nämlich auch nicht lesen. Das macht ihm aber gar
nichts aus. Immerhin kann er brüllen und die Zähne zeigen.
Eines Tages begegnet er einer wunderschönen Löwin, die gerade in einem Buch
liest. In die verliebt sich der Löwe unsterblich. Nun will er aber nicht als
dumm und ungebildet dastehen, so beschließt er kurzerhand einen Brief zu
schreiben, um der schönen Löwin seine Gefühle zu gestehen. Denn echten Damen,
das hat ihm der Missionar gesagt, den er einst aufgefressen hatte, mögen
Briefe!
Nur mit Brüllen und Zähne zeigen aber kann man keine Briefe schreiben! So muss
der König des Urwalds nun andere Tiere bitten, dies für ihn zu tun.
Beispielsweise den Affen, der die schöne Löwin gleich zu sich auf den Baum
einlädt. "Aber nein", ruft der Löwe, "so etwas hätte ich nie
geschrieben!"
So geht der Löwe weiter - findet aber kein Tier, das ihm wirklich bei seinem
Brief helfen kann. Irgendwann brüllt er seine ganze Verzweiflung einfach in die
Welt hinaus - und das hört die schöne Löwin, die fortan seine Lehrerin
wird.
Die immer größer werdende Verzweiflung des mächtigen Löwen über seine
eigene Unzulänglichkeit wird übrigens durch immer größer werdende Buchstaben
beim Wörtchen "Nein" bildlich deutlich gemacht. So wird zum einen die
Aufmerksamkeit des Kindes auf die Buchstaben gezogen, zum anderen wird ein
Signal ausgesendet, da das "Nein" durchgängig rot gedruckt ist - im
Gegensatz zur schwarzen Grundschrift des übrigen Textes.
Fazit
Ein Buch, das in all seinen Facetten einfach nur Lust aufs Lesen macht!
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 10. November 2005 2005-11-10 03:52:28