Sara Clayburn, eine wohlhabende ältere Dame hat am Vortag von Allerseelen einen
Unfall, der sie mehr oder weniger ans Bett fesselt. Und tatsächlich. In der
Nacht passieren einige mysteriöse Dinge. So scheint sie auch die einzige Person
im Haus zu sein, da niemand von ihrer Dienerschaft auf ihre Rufe reagiert. Hin
zu kommt, dass Sarah merkwürdige Geräusche hört. Am nächsten Morgen ist
alles wieder normal und man glaubt Lady Sara nicht. Sie fragt sich, was das mit
der unheimlichen Frau zu tun hat, die sie am Vortag getroffen hat.
Für die 104. Folge der Hörspielserie "Gruselkabinett" muss nun eine
Geschichte von Edith Wharton herhalten. Die britische Autorin hat mehr als ein
Dutzend Gespenstergeschichten geschrieben und dabei stets einen Blick auf das
wahre Leben gehabt. Mit "Allerseelen" kommt jedoch eine recht
unspektakuläre Sage daher. Sicher, es muss nicht immer der actionreiche Horror
sein, doch diese Novelle besteht aus einer schleppenden Erzählweise, die den
Hörer nicht wirklich gefangen nimmt. Spannung kommt nur wenig auf, so dass sich
die Spieldauer von einer Stunde ziemlich lang anfühlt.
Sehr gelungen ist die akustische Umsetzung, die mit den Sprechern punkten kann.
Vor allem Judy Winter als Sara Clayburn ist ein echter Genuss. Auch Herma Koehn
als Haushälterin Agnes kann überzeugen. Weiterhin sind Sabina Trooger,
Cathleen Gawlich, Lutz Mackensy, Rainer Gerlach, Bernd Rumpf und Constantin von
Jascheroff zu hören. Die Akustik an sich ist sparsam, aber akzentuiert und
passend eingesetzt.
Fazit
Aus der Reihe "Gruselkabinett" gab es schon deutlich bessere Folgen.
Edith Wahrtons Novelle "Allerseelen" kann in der hier vorliegenden
Fassung nicht wirklich überzeugen. Der recht spannungsarme und vollkommen
unspektakuläre Plot lebt allein von seinen guten Sprechern. Für ein packendes
Hörspiel ist das aber zu wenig.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 07. Dezember 2018 2018-12-07 21:05:34