Es ist der Sommer 1962. Bobby lebt in England in einem Arbeiterort direkt am
Meer und wechselt aufs Gymnasium. Eigentlich sollte er sich freuen, aber seine
Freunde Joseph und Ailsa gehen nicht mit ihm auf die höhere Schule. Fast wäre
er dort allein unter Fremden gewesen, aber der neue Nachbarsjunge - Daniel, Sohn
von "Gebildeten" - geht auch aufs Gymnasium. Dort sehen sie sich aber
mit einem sadistischen Lehrer konfrontiert, der die Schüler schikaniert und
fertigmacht. Daniel widersetzt sich aber und versetzt die Schule in Aufruhe,
indem er Bilder von dem Lehrer in Aktion, sprich mit Folterinstrumenten,
überall aufhängt.
Doch nicht nur die Schüler haben Angst. Seit dem Mai 1962 stationierte die
Sowjetunion auf Kuba Atomraketen und Soldaten der Roten Armee, um Amerika
schnell angreifen zu können. Im Spätsommer ist die Situation, so wie Almond
sie schildert, stark angespannt und Bobby und seine Familie warten nur auf die
ersten Bomben.
Das Gegengewicht zur Angst bildet der Feuerschlucker McNulty, der mit Bobbys
Vater im Zweiten Weltkrieg gekämpt hat und nun auf Jahrmärkten Feuer schluckt
und sich Messer durch die Wangen sticht. Angst gibt es für ihn nicht, trägt er
doch immernoch die schrecklichen Erinnerungen an die Kämpfe im Krieg mit sich
herum.
Die Situation eskaliert zuletzt: Daniel und Bobby stellen sich den Lehrern und
werden von der Schule geschmissen. Zum Glück verstehen seine Eltern ihn, doch
auch die politische Lage zwischen Amerika und der Sowjetunion verschärft sich.
Fazit
Angst und Gefahr sind die zwei Worte, die das Buch dominieren - im Gegensatz zur
Idylle, die am Anfang noch mit den am Strand spielenden Jugendlichen aufgebaut
wird. Eine schmale Gratwanderung dazwischen schildert David Almond, der selbst
in der selben Gegend wie Bobby lebte und im selben Alter die Kubakrise erlebte -
somit ergibt sich ein sehr klares Bild der damaligen Gefühlslage, intensiv und
spannend geschrieben.
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 25. Oktober 2005 2005-10-25 13:44:08