Nach zwei Thrillern aus der Zeit des zweiten Weltkrieges widmet sich der
britische Bestsellerautor Ken Follett mit seinem neuem Roman
"Eisfieber" einem brandaktuellen Thema.
Der Pharmaziekonzern Oxenford Medical besitzt ein Forschungslabor der höchsten
Geheimstufe, in dem sich ein völlig neuartiges Virus befindet. Am
Weihnachtsabend versuchen drei skrupellose Gangster sich Zutritt zum
Hochsicherheitstrakt zu verschaffen und das Virus zu stehlen. Hilfe erhalten Sie
dabei von Kit Oxenford, dem Sohn des Firmenbesitzers Stanley Oxenford, der seine
Spielschulden begleichen muss und dafür Kopf und Kragen riskiert. Der Diebstahl
gelingt und die Verbrecher fliehen mit dem Virus. Zeitgleich muss sich die
Sicherheitsberaterin der Firma, Toni Gallo, neben der Aufklärung des Diebstahls
auch noch um Ihre Mutter kümmern, die die Weihnachtstage bei ihrer Tochter
verbringen will. Alle Wege führen die Hauptpersonen zum Landhaus der Familie
Oxenford, als ein Schneesturm über die schottischen Highlands hereinbricht.
"Whiteout" so der englische Originaltitel, bezeichnet den Zustand,
wenn, bedingt durch einen Schneesturm, nichts mehr geht. Und genau dieser
Zustand steht im Mittelpunkt von Ken Folletts neuem Thriller. Die Flucht des
Schurkentrios führt diese in das Haus der Familie Oxenford, in dem Stanley mit
seinen Töchtern Miranda und Olga und deren Familien das Weihnachtsfest
verbringen möchte. Bedingt durch die Eindringlinge, verläuft das Fest jedoch
anders, als sich die Familie das vorstellte.
Beginnt "Eisfieber" anfangs noch etwas zäh, steigert sich der Roman
im weiteren Verlauf jedoch erheblich. Wie immer stellt Ken Follett seine Figuren
sehr genau vor, was anfangs etwas langatmig wirkt. Doch spätestens mit dem
Einbruch in das Labor und der folgenden Flucht durch den Schneesturm fesselt der
Brite seine Leser wie lange nicht mehr. Hinzu kommt, dass seine Charaktere
wunderbar vielschichtig sind. Die Bösen sind nicht alle böse, und auch die
Guten haben durchaus ihre negativen Seiten.
Fazit
Mit "Eisfieber" hat Ken Follett einen seiner besten Romane der
jüngeren Vergangenheit geschrieben. Nach dem sehr durchwachsenen
Weltkriegsroman "Mitternachtsfalken" hat sich Follett wieder auf seine
Stärken besonnen und einen packenden Thriller geschrieben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 16. Oktober 2005 2005-10-16 16:30:05