Stell dir vor, du wachst irgendwo auf und hast keine Erinnerung mehr. Stell dir
vor, du findest eine Adresse in dem dir fremden Mantel, gehst dorthin und ab
sofort wirst du gejagt.
Manchmal läuft es eben so, Omae.
Oblivion oder Phoenix ist ein Opfer einer unbekannten Macht, die sein Leben
irgendwie zu steuern scheint, ohne dass er den Finger darauf legen kann.
Aufgewacht ohne Erinnerung, stößt er bald auf die Magierin Toxic, die ihm -
anscheinend völlig uneigennützig - hilft, sein Leben zu meistern. Doch auch
diese Idylle wird bald durchbrochen, denn es ist Jagdsaison - und Oblivion ist
das Wild...
Bald schon muss er erkennen, wie hart das Leben sein kann, wenn man außer einer
nachtragenden Elfenkillerin einen gesamten Drachen mit eigenem Megakonzern im
Nacken sitzen hat. Und schließlich muss Oblivion dem schlimmsten Alptraum
gegenübertreten, einem Monster, etwas Unmenschlichem, etwas, was ihn für den
Rest seines Lebens in den Träumen verfolgen wird... Sich selbst.
Fazit
Im Prinzip ein eher durchschnittliches Buch. Zwischen den Kapiteln gibt es immer
wieder ein kleines "Mystery"-Kapitel, das dazu dient, Spannung vor dem
großen Nemesis aufzubauen, aber gegen Ende weicht diese Spannung eher einer
Ernüchterung, und die völlig zusammenhanglosen lateinischen Zahlen, die als
Kapitelüberschriften dienen, ergeben auch keinen tieferen Sinn. Trotz allem ist
es gut geschrieben, gerade der Prozess, den Oblivion durchmacht ist wundervoll
beschrieben und seine Psyche kommt absolut nah und emotional rüber, ohne ins
rührselige abzurutschen. Nur manchmal wirkt es etwas irritierend, wie lange die
Figuren brauchen, bis sie auf seine wahre Identität kommen (immerhin dreimal so
viele Seiten wie ich selbst)...
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
[Profil]
veröffentlicht am 09. September 2005 2005-09-09 20:13:23