Jeder fängt einmal klein an - so auch ein Ritter Rost, der in seinem Leben
viele Abenteuer zu bestehen hat. Als er noch ein Junge war, da nannten ihn alle
nur Rösti - und von dieser Zeit handelt das Buch "Rösti und Bö",
das in der von Jörg Hilpert verfassten Kinderbuchreihe "Ritter Rost
Lesefutter" erschienen ist.
Erzählt wird von einem kleinen, doch ehr furchtsamen Jungen, der seiner
tapferen Freundin Bö in den Fabelwesenwald folgt, um der Prinzessin Magnesia
das Leben zu retten. Denn sie wurde entführt - und es steht Schlimmes zu
befürchten. In diesem Wald gibt es ein fürchterliches Ungeheuer, von dem
landauf, landab merkwürdige Dinge berichtet werden: die Bärtige Frau. Aber
auch Bobeißer und Magische Morcheln streifen den Weg des jungen Paares. Und
selbst die Bauchredner haben sich hierhin verirrt. Gut nur, dass Bö ihren
sprechenden Hut dabei hat, der ebenso schön reimen kann wie diese Wesen, die
ihre Sätze stets in Gedichtform formulieren. Eine abenteuerliche Reise
beginnt.
Jörg Hilperts Bücher sind und bleiben eine Lesewonne. Schon Kinder im
Kindergartenalter ab etwa fünf Jahre haben ihre große Freude an den
märchenhaften Erlebnissen des kleinen Ritterjungen Rösti. Er ist wie sie,
irgendwie noch ein wenig ängstlich und doch schon ein klein wenig tapfer. Er
braucht Freunde und findet sie auch, irgendwie ist Rösti wie du und ich.
Fazit
Von einem Autor, der Magischen Morcheln das Leben schenkt und Bärtige Frauen
schließlich gar nicht so schrecklich wie befürchtet erscheinen lässt, darf
man hoffentlich noch viele gute Bücher erwarten.
Auch die sprachliche Komponente ist in Hilperts Bücher sicher nicht zu
verachten. Fantasievolle Wortschöpfungen machen Lust auf mehr - und wer das
Buch nicht mit Begeisterung aus der Hand legt, der ist kaum zu verstehen. Aber
das Buch ist nicht nur für vergnügliche Vorlesestunden zu empfehlen, nein, es
ist auch eine kleine Herausforderung für fortgeschrittene Leseanfänger ab etwa
acht Jahren. Und bei dieser Klientel haben Ritter Rost bzw. Rösti schon manches
kleine Wunder bewirkt: denn wenn echte Lesemuffel dieses Buch kaum noch weglegen
möchten und selbst Eltern sich wundern, dass der Sprössling von einer Seite
zur anderen "fliegt", dann muss schon ein gewisser Zauber von Hilperts
Büchern und seinen liebenswerten Figuren ausgehen.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 25. August 2005 2005-08-25 21:42:54