Marie Arend, Ressortleiterin bei einer großen Münchner Zeitung, will nach
oben! Die Tochter einer Prostituierten, deren Vater einer der vielen Freier der
Mutter war, kämpft rücksichtslos um Macht und soziales Prestige. Erpressung,
Verrat, Sex - jedes Mittel ist ihr Recht, um ihren Chefredakteur Conrad zu
entthronen. Dieser hat ein hässliches Geheimnis, das Marie ihrem alkoholkranken
Kollegen Eckhardt im Verlauf einer deprimierenden weihnachtlichen Liebesnacht
entlocken kann. Marie erpresst Conrad mit dem Wissen um den dunklen Fleck auf
seiner makellosen Weste, und Conrad ernennt sie widerwillig zu seiner
Stellvertreterin.
Ihre wahre Chance aber kommt, als sie den Industrietycoon Max Lenbach kennen
lernt und eine Affäre mit ihm beginnt. Nun scheint sich der Erfolg
einzustellen, aber Marie verliebt sich erstmals. Der Auserwählte ist nicht nur
der Bruder des Großindustriellen, sondern überdies ein Tagträumer und Filou.
Leon Lenbach lebt nach seinen eigenen Gesetzen, und Marie verliert die
Kontrolle. Alles gerät ins Wanken und wichtig ist nur noch die Liebe - die
Liebe bis zum Tod.
Am Ende der Geschichte hat Marie alles erreicht - und alles verloren. Sie hat
andere benutzt und ist selbst benutzt worden, sie hat sich gerächt und ist
selbst Opfer einer Racheaktion geworden.
Christine Grän ist in Graz geboren und lebt in Bonn. Sie arbeitete als
Kolumnistin und verbrachte fünf Jahre in Botswana, wo sie unter anderem als
Leiterin eines Restaurants arbeitete. In Afrika schrieb sie ihren ersten Krimi
"Weiße sterben selten in Samyana". Rowohlt hat dieses Buch begeistert
an- und aufgenommen. Seit dieser Zeit ist Christine Grän ausschließlich als
Autorin tätig. Insgesamt sieben Kriminalromane mit der Hauptfigur Anna Marx
liegen inzwischen vor, und durch Anna ist Christine zu einer der erfolgreichsten
deutschen Krimi-Autorinnen geworden. Die erfolgreiche Verfilmung für die
gleichnamige ARD-Abendserie mit der unsäglichen Thekla Carola Wied in der
Hauptrolle hat das ihrige zur Popularität beigetragen. Christine Grän ist eine
disziplinierte Autorin. Sie schreibt von 9.30 bis 17.30 Uhr und setzt sich zum
Ziel, mindestens vierzig Manuskriptseiten in der Woche zu produzieren.
Wie schrieb Martin Haller in der FAZ: "Christine Grän kennt die Gesetze
erzählerischer Verführung und schreibt, immer strikt aus weiblicher
Perspektive, lakonisch, schnodderig und ironisch unterkühlt. Anders als die
meisten ihrer Kolleginnen ist sie ein wirklich böses Mädchen, das verdammt
gute Unterhaltungsromane schreibt."
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Fazit
Wenn man sich mit allen Mitteln nach oben kämpfen will...
Vorgeschlagen von Heide John
[Profil]
veröffentlicht am 23. August 2005 2005-08-23 17:49:01