Wendepunkte
Zwei Brüder ertrinken auf hoher See, ein Kind stirbt einen verdächtigen Tod,
Vater und Sohn werden zufällig Zeuge der Untreue der Ehefrau und Mutter, eine
Mikrobiologin entdeckt, dass sie ungewollt schwanger ist und trifft während
einer Cholera-Epidemie den Mann, der der Vater ihres Kindes werden wird, ein
Chirurg erkennt im allerletzten Moment, dass die obsessive
Schmetterlingssammlerei seines Großvaters sein eigenes Leben zerstört...
In acht Geschichten erzählt John Murray von entscheidenden Momenten im Leben
seiner Protagonisten. Von Augenblicken, die ein Dasein komplett verändern
können.
Er berichtet von Liebe und Angst, von Schönheit und Abscheu, von Lüge und von
Aufrichtigkeit und vom Glück der Erkenntnis.
Es sind Allerweltsgeschichten, obwohl sie an exotischen Orten wie den Slums von
Bombay, in der Stille des Himalajas oder an der Küste von Papua Neuguinea
angesiedelt und ihre Protagonisten Ärzte, Missionsschwestern,
Naturwissenschaftler, Abenteurer und Schmetterlingssammler sind.
Trotz der Handlungsorte und trotz der oft ungewöhnlichen Protagonisten haben
die meisten Geschichten ein hohes Wiedererkennungspotenzial. Der Grund dafür,
mag darin zu finden sein, dass in ihrem Mittelpunkt stets Menschen stehen, die
an einem Wendepunkt angelangt sind; Menschen, die Träume und Wünsche haben und
nach deren Verwirklichung streben.
Die Geschichten bestechen durch eine wunderbare poetische Prosa. Dem Mediziner
John Murray ist ein ganz erstaunliches Debüt gelungen, dem ich viele Leser
wünsche!
Ein großes Lob verdient auch die Übersetzerin. Ihr ist es vortrefflich
geglückt, die schönen Bilder ins Deutsche zu übertragen.
Fazit
LESEN; LESEN; LESEN!
Vorgeschlagen von Heide John
[Profil]
veröffentlicht am 23. August 2005 2005-08-23 11:10:00