Mit Ben lernt Elsie ihre große Liebe kennen. Nach nicht einmal sechs Monaten
heiraten die beiden. Doch dann zerbricht ihr Glück, als Ben neun Tage nach der
Hochzeit bei einem Unfall ums Leben kommt. Elsie ist schwer traumatisiert. Die
Situation wird noch unerträglicher, als Elsie im Krankenhaus Ben's Mutter Susan
kenn lernt, die bisher nichts von der Existenx ihrer Schwiegertochter wusste. So
ist es auch nicht verwunderlich, dass sie Elsie sehr ablehnend gegenübersteht.
Zu allem Überfluss besitzt Elsie auch keine Heiratsurkunde. Nur schwer beginnen
die beiden Frauen sich anzunähern und doch entwickelt sich eine besondere
Beziehung zwischen ihnen.
"Neun Tage und ein Jahr" ist das wirklich lesenswerte Debüt der
Amerikanerin Taylor Jenkins Reid, die für verschiedene Zeitungen tätig war,
bevor sie gleich mit diesem Debüt einen Bestseller landete. Der Roman nimmt den
Leser gefangen, da die Autorin es wirklich lesenswert schafft, die Trauer und
den Verlust, den Elsie empfindet, für den Leser greifbar werden zu lassen.
Erzählt wird die Geschichte in zwei unterschiedlichen Ebenen. Zum einen in der
jetzigen Zeit, in der Elsie mit Ihrer Trauer und der Ablehnung von Susan leben
muss, zum anderen wird in Rückblenden-Kapiteln die Geschichte von Elsie und Ben
erzählt.
Nur langsam nähern sich Susan und Elsie an, und als die beiden scheinbar einen
Weg gefunden haben, macht Elsie ihrer Schwiegermutter ein Geständnis, dass den
zarten Bau des Vertrauens wieder zum Einsturz bringen kann.
Taylor Jenkins Reid hat ein Gespür für Sprache und Figuren. Elsie ist alles
andere als perfekt und gerade daher so liebenswert und glaubwürdig. Sie macht
Fehler und reagiert in dieser Situation so, wie ein Mensch auf Fleisch und Blut
reagieren würde. Gerade das macht den Roman so lesenswert.
Natürlich erwartet man bei einem solchen Roman ein typisches
Alles-wird-Gute-Ende. Auch hier gelingt es Taylor Jenkins Reid, zu überzeugen.
Das Ende ist zwar nicht so überraschend, aber absolut überzeugend und
glaubwürdig und rundet diese wunderschöne Geschichte ab.
Fazit
"Neun Tage und ein Jahr" ist das richtige Lesefutter für Leserinnen
und Leser, die nach einer gefühlsbetonten Geschichte mit überaus
glaubwürdigen und sympathischen Figuren suchen. Sehr gekonnt setzt sich die
Autorin mit der großen Liebe und dem Thema Trauerbewältigung auseinander. Ein
absolut lesenswerter Roman.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 21. September 2014 2014-09-21 13:39:28