Lust auf etwas Magie abseits der heroischen Taten von legendären Superhelden?
Im Abenteuerband "Verwunschen und Verzaubert" geht es genau darum: Um
Feen und Elfen, Einhörner und Waldschrate, um das magische und mystische und
märchenhafte Flair in Aventurien.
Gleich in "Marmortränen" muss die Heldengruppe aufgrund einer uralten
Überlieferung ein seit Urzeiten versteinertes Liebespaar befreien und dabei
mehreren karrierewütigen Alchimisten einen Strich durch die Rechnung machen.
In "Die Bestie von Fairngard" geht es um einen alten Fluch, der durch
die Missachtung der Dorfbewohner von alten Gesetzen wieder freigesetzt wird.
"Damast und Silberglanz" gibt es in den Ländern der Tulamiden, wenn
die Helden ein Abenteuer aus Tausendundeiner Nacht hautnah miterleben können,
wenn sie einem alten, gefangenen Dschinn zur Freiheit verhelfen und ihm seinen
Lieblingsteppich zurückbringen.
"Sieben Leben" könnten die Helden brauchen, wenn sie in Weiden ein
seltsames Dorf betreten, in dem Katzen verabscheut werden. Seltsamerweise
verschwinden dort immer mehr von den gehassten Tieren und jetzt ist auch noch
ein Bannstrahler Praois vor Ort - und legt sich sofort mit einer jungen Hexe
an...
"Oberzähne und Hühnerdiebe" behandelt eine alte Wächterin des
Waldes, die im Körper einer Ogerin wiedergeboren wurde. Die Helden müssen zwei
alte Seelen zusammenführen und ein verkränktes Feenwesen besiegen.
"Der gestohlene Traum" schließlich ist das wohl beste Abenteuer im
Buch, denn dort wird die Heldengruppe in den jahrhundertealten Traum eines
Köhlers hineingezogen, wo viele Märchenfiguren frei herumlaufen - dort kann
man Klischees gnadenlos ausspielen. Eine Art Brettspiel als magisches Labyrinth
ist ein weiteres witziges Goodie dieses Abenteuers.
Fazit
Sehr gelungen! Zwar rutschen einige der Abenteuer (z.B. Ogerzähne und
Hühnerdiebe) doch wieder sehr in das titanisch-Weltenretterische ab, von dem
der Abenteuerband doch Abstand nehmen wollte, aber im Großen und Ganzen sind
die Abenteuer gut strukturiert, logisch aufgebaut und warten mit jeder Menge
liebevoller Details und Informationen auf, sodass man eigentlich nichts
vermisst. Einziger Nachteil: Man muss sich natürlich auf märchenhafte
Darstellungen des Rollenspiels einlassen können! Wer das nicht kann oder mag,
sollte die Finger von dem Band lassen, allen anderen sei er hiermit wärmstens
ans Herz gelegt.
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
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veröffentlicht am 14. August 2005 2005-08-14 18:21:34