"Dschingis Khan und seine Erben" ist eine Ausstellung über die
moderne Geschichte der Mongolei, die vom 16. Juni bis zum 25. September 2005 in
der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn zu sehen
war. Das Projekt entstand in enger Kooperation mit mongolischen und deutschen
Wissenschaftlern. Erstmalig werden Ergebnisse und Grabungen einer
interdisziplinären Arbeitsgruppe von Archäologen und Naturwissenschaftlern,
insbesondere der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn, gezeigt. Ich habe
selten einen so eindrucksvollen Ausstellungskatalog gesehen und so viel über
Dschingis Khan und seine Nachfolger, aber auch über die wechselvolle Geschichte
der Mongolei bis in die heutige Zeit erfahren. Mir ist zwar die Darstellung
Dschingis Khans selber zu positiv geraten. Insbesondere die einleitenden
Aufsätze von Chuluun Dalai, Mitglied der Akademie der Wissenschaften der
Mongolei und des deutschen Dschingis-Khan-Experten, des Sprach- und
Kulturwissenschaftlers, Prof. Dr. Klaus Sagaster, vernachlässigen die
"negativen" Aspekte dieses sicherlich bedeutenden Herrschers, seine
Grausamkeit und aggressive Eroberungspolitik. Dennoch: eine solch reiche
Fundgrube an Wissen über eine Epoche auf neuestem Forschungsstand ist einmalig
und daher in jedem Fall eine beeindruckende interdisziplinäre Leistung. Es sei
abschließend noch darauf hingewiesen, dass sich auch die Zeitschrift:
"Damals", ein Magazin für Geschichte und Kultur, in seinem Juni-Heft
2005 dieser Ausstellung widmet und in Kurzfassung unter dem Titel:
"Tschingis Khan und seine Erben" eine kurze Zusammenfassung der
Ergebnisse der heutigen Forschung über dieses Thema anbietet.
Fazit
Der Katalog bietet die wichtigste Quelle und ist auf dem neuesten
Forschungsstand zu diesem Thema.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
[Profil]
veröffentlicht am 31. Juli 2005 2005-07-31 11:34:50