Auf der Burg Rülps ist in diesen Tagen so einiges los. Ururgroßtante Cecilia
kommt zu Besuch und verschwindet alsbald wieder, weil sich ihre Feuerspinne
Edeltraud, kurz Edli genannt, aus dem Staub gemacht hat. Ein ziemlich skurriler
Lehrer rezitiert ein Minnegedicht nach dem anderen und schließlich besucht auch
noch der eigentümliche Professor Armin Skrump mit seinem merkwürdigen Gefolge
die Gemäuer des getreuen Ritters Rülps. Klar, dass dieser erst einmal die
Flucht ergreift und seine Tochter Anabel und deren Freund Lorenz allein zurück
lässt.
Dabei haben die beiden Kinder ganz andere Dinge vor. Anabel nämlich hat sich in
den Kopf gesetzt, den Drachen das Sprechen beizubringen, das ist nämlich
bislang noch keinem Drachenforscher gelungen.
Kaum eine Zeit eignet sich besser für dieses Vorhaben als der Zeitpunkt der
großen Drachenversammlung, die Jahr für Jahr im Spinnental stattfindet. Doch
nicht nur Anabel und Lorenz sind auf der Suche nach diesem bislang noch
unbekannten Treffpunkt der Drachen, sondern auch Professor Skrump. Er möchte
ein Ei für "noch geheime Forschungen" an sich bringen.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und schon auf dem Weg ins Spinnental erleben
die beiden Kinder eine Menge Abenteuer. Und wer hätte es gedacht: das
geheimnisvolle Treffen der Drachen hat nur einen Sinn. Die großen Ungeheuer
tragen Jahr für Jahr einen Dichterwettstreit aus, bei dem übrigens auch der
große deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe mit einem, wenn auch arg
zusammengeschrumpften Gedichts, zu Worte kommt.
Fazit
Sehr spannend hat Cornelia Neudert ihre Geschichte von mutigen kleinen Rittern
und Drachen, von Spinnen und skrupellosen Forschern erzählt. Besonders
interessant ist dabei, dass es ihr gelungen ist, kein reines Mädchenbuch und
kein reines Jungenbuch zu schreiben, sondern eine Mischung gefunden hat, die
beide Geschlechter ansprechen kann. Geeignet ist das Buch für Kinder ab acht
Jahren zum Selberlesen. Vorlesen kann man die 22 Kapitel natürlich auch schon
einer jüngeren Kinderschar ab etwa fünf Jahren.
Für die bildliche Gestaltung sorgten Karin Schliehe und Bernhard Mark.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 05. Juni 2005 2005-06-05 09:08:31