Jagd durch die Kirchengeschichte
Der Museumsdirektor des Louvre wird erschossen. Bauchschuss, es soll langsam
gehen, denn der Mörder braucht noch eine Information von seinem Opfer. Die
erhält der Täter auch, aber der Museumsdirektor findet einen Weg eine zweite
Botschaft zu hinterlassen. Seine Enkelin und ein bekannter Buchautor mit
Spezialgebiet Symbolik sollen das schützen, was er jetzt nicht mehr zu
schützen vermag. Zwei rivalisierende Geheimbünde, die der katholischen Kirche
nahe stehen, führen einen blutigen Feldzug. Die Protagonisten, und mit ihnen
die Le-ser, erfahren nach und nach mehr von verborgenen Geheimnissen der
katholischen Kirchegeschichte. Weglassungen und Geschichtsklitterungen zur
Wahrung einer Glaubensgeschichte verwischen im Lauf der Jahrhunderte immer mehr
die Konturen des Ursprungs. Die Häscher bemerken recht bald, dass sie fehl
geleitet wurden. Eine filigrane Verfolgungsjagd nimmt ihren Lauf. Die örtliche
Polizei nimmt nur die Rolle eines manchmal störenden Statisten wahr. Symbole,
Intrigen und plötzlicher Szenenwechsel dominieren im Handlungsablauf. Die
Motiven der Jäger und Gejagten verfließen zeitweise und nur die brutalen
Mittel disquali-fizieren die Täter. Die finale Entscheidung fällt recht früh
und den Protagonisten bleibt genügend Raum ihre Recherche in Ruhe zu Ende zu
führen.
Fazit
Die Geschichte ist spannend geschrieben. Der verwendete historische Rahmen der
katholischen Kirchengeschichte bietet breiten Raum für geheimnisvolle
Spekulationen über die Aufträge der zahlreichen Organisationen. Die
Gegenspieler bringen zudem Tempo in die Handlung. Leider werden die
eingeflochtenen Scharaden weit über einen natürlichen Grenzwert hinaus
gespannt und beeinträchtigen durch Verlust der Glaubwürdigkeit den Lesegenuss.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
[Profil]
veröffentlicht am 18. Mai 2005 2005-05-18 09:26:12