Der islamische Begriff "Zahir" bezeichnet jemand oder etwas das, wenn
man es einmal gesehen oder berührt hat, nie mehr vergisst und ständig daran
erinnert wird, schlimmstenfalls besessen wird bis zur Ausweglosigkeit. Der neue
Roman von Coelho befasst sich mit dem Verlassenwerden. Erzählt wird in der Ich
Form und es beginnt eigentlich mit dem verheerenden Ende einer Liebe. Der
Erzähler ist selbst Schriftsteller. Seine Frau verschwindet nach zehn Jahren
Ehe spurlos ohne ein Wort des Abschieds. Zunächst kommt für ihn nur eine
Entführung in Frage, da die Verschwundene Reporterin in Krisengebieten ist. Der
Erzähler rechnet mit dem Schlimmsten. Der insgeheime Gedanke, dass sie ihr
Glück jenseits der althergebrachten, in Routine erstarrten Ehe gefunden haben
könnte, festigt den Zahir.
Fazit
Dieses Buch ist wohl das aussagekräftigste - auch in Bezug über den Autor
selbst- Coelho Buch, das ich von ihm gelesen habe. Coelho beschreibt sehr
schön die anfängliche Liebe bei der sich die Wege kreuzen bis nach mehreren
Jahren, das Kreuzen in einen näheren, aber leider parallelen Verlauf
übergehen. Dieses Buch ist seiner Ehefrau, der Malerin Christina Oiticica
gewidmet. Coelho bekräftigt, dass die Erzählung nicht seine eigene, sondern
unser aller ist. Ein Buch zur Einkehr, wenn nötig zur Weichenstellung.
Vorgeschlagen von Niki Gabel
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veröffentlicht am 25. April 2005 2005-04-25 21:39:05