31. 12. 2599 - Die Nacht des Jahrhundertwechsels. Doch von Feierstimmung kann
keine Rede sein: Ein bewaffnetes Söldnerteam dringt in Regierungsgebäude des
Sternenbundes ein und ermordet den Assistent des Generalbundesanwalts in seinem
Büro.
David Gibbs, Agent des Sternenbund-Geheimdienstkommandos wird auf den Fall
angesetzt. Doch schon bald entdeckt er auf seiner Suche nach den Attentätern,
dass nichts so ist, wie es scheint. Sogar seine Vorgesetzten scheinen ihm
falsche Informationen zu geben. David lässt nicht locker und sucht immer weiter
nach der Wahrheit: Was ist wirklich geschehen? Warum wurde nur der Assistent
ermordet und niemand wichtigeres? Wer steckt dahinter? Und vor allem: Warum wird
so ein Wirbel darum gemacht?
Schließlich stößt Gibbs dabei auf einen drohenden Krieg, ausgelöst durch die
Arroganz und die Wahnideen von Leonard Kurita, dem Führer des
Draconis-Kombinats. Doch alte Strukturen und falsch verstandene Ehrvorstellungen
hindern seine Familie daran, etwas zu unternehmen. David muss handeln - und er
handelt.
Fazit
Und wie er handelt. Aber muss man das unbedingt in Buchform bringen? "Über
dem Gesetz" kann man in einen ganz einfachen Satz zusammenfassen - der
Autor wollte unbedingt einmal einen Agentenroman schreiben. Und er trieft dabei
dermaßen von ausgelutschten und unrealistischen Klischees, dass es schon fast
bitter-ironisch wirkt. Beispielsweise versteckt sich der Verbrecher natürlich
nicht im riesigen Sprungschiff, nein, er klettert natürlich im Raumanzug auf
die Außenhaut des Schiffs, um sich dort in Eislandschaften ein Duell mit dem
Helden David Gibbs zu liefern. Das Duell endet "natürlich" damit,
dass der Anzug des Bösen reißt und er in den Weltraum davongeschleudert wird.
Das ganze Buch ist in sich unschlüssig, Schlussfolgerungen sind nicht
nachvollziehbar, Handlungen bleiben unklar, lediglich die Figur des Leonard
Kuritas bleibt ein schön ausgeschriebener Lichtblick - das reicht aber nicht,
um das Buch zu retten. Nur für eingefleischte James-Bond-Liebhaber zu
empfehlen, die gegen solche Klischees abgestumpft sind.
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
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veröffentlicht am 20. April 2005 2005-04-20 21:03:58