Nach den überragenden Erfolgen der Brown-Bücher "Illuminati" und
"Sakrileg" war es nur eine Frage der Zeit, bis Browns Debütroman
"Digital Fortres" auch in Deutschland erscheint. Wer jedoch auf ein
weiteres Abenteuer von Robert Langdon hofft, wird erst einmal enttäuscht sein,
den an den Professor war seinerzeit noch nicht zu denken.
Im Mittelpunkt von "Diabolus" steht die kryptographische Abteilung der
NSA, die dank eines Supercomputers in der Lage ist, jeden Code innerhalb
kürzester Zeit zu knacken. Doch eines Tages kommt Diabolus ins Spiel, ein
Programm, dass den Rechner scheinbar überfordert. Der Entwickler, ein
ehemaliger NSA-Mitarbeiter, droht damit, das Programm öffentlich zu machen.
Trevor Whitmore, zweiter Mann bei der NSA, setzt alles daran, um den Code zu
kancken. Zusammen mit seiner Mitarbeiterin Susan Fletcher versucht er, dem Code
auf die Spur zu kommen, während Susans Verlobter David, in Whitmores Auftrag,
in Spanien einen mysteriösen Ring suchen muss.
Um es vorweg zu nehmen: An die großen Erfolge von Dan Brown reicht sein
Erstling noch lange nicht heran. Sicher blitzt Browns Talent hier schon auf und
auch seine Liebe für Verschlüsselungen kommt zum Vorschein, aber insgesamt
muss man bei "Diabolus" einige Abstriche machen. Das betrifft vor
allem die Szenen, in denen Susans Verlobter auf der Suche nach dem Ring ist.
David stolpert mehr duch Zufälle geführt, von einer Spur zur nächsten.
Abgesehen davon, ist "Diabolus" ein passabler Thriller, der sich
schnell liest, den man aber auch relativ schnell wieder vergessen hat.
Fazit
Wer einen Roman wie "Illuminati" erwartet, sollte vorsichtig sein. Mit
seinem Erstling hat Dan Brown gezeigt, dass er ein talentierter Thrillerautor
ist. Die Klasse seiner späteren Romane hat "Diabolus" aber noch
nicht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 12. April 2005 2005-04-12 21:55:29