Commisario Montalbano ist ja einiges gewohnt. Doch diesmal hat es der alternde
Sizilianer mit dem Faible für das gute Essen mit besonders üblen Objekten zu
tun - Menschenhändlern, die ihre "Ware" über das Meer nach Italien
verschiffen und ohne jede Bedenken über die Klinge springen lassen, wenn es
brenzlig wird. Es fängt ganz harmlos an: der Comissario hilft einem kleinen
Jungen, der gerade mit einem Flüchtlingsboot in Vigàta angekommen ist, doch
als er ihn zu seiner Mutter zurückbringt, hat das Kind große Angst. Montalbano
ist auch nicht ganz bei der Sache, denn beim Schwimmen am Strand von Marinella
ist er mit einem Toten zusammengestoßen, zog ihn unter Aufbietung aller Kräfte
an Land, wurde dafür von einer alten Dame mit einem Eisenrohr niedergeschlagen,
und wurde obendrein auch noch nackt im Fernsehen gezeigt. Doch erst der Mord an
dem Jungen wirft den sizialanischen Ermittler aus der Bahn, und obwohl er
gesundheitlich und psychisch angeschlagen ist, verschiebt er seine längst
beschlossenen Kündigung, um sich selbst um die Untersuchungen zu kümmern. Dank
akribischer Nachforschungen seiner Mitstreiter Augello, Catarella und Fazio
sowie einiger glücklicher Zufälle kommt schon bald Licht ins Dunkel beider
Kriminalfälle und enthüllt skrupellose Machenschaften, die dem Commisario
vollends den Schlaf rauben...
Fazit
Der genußfreudige Commisario und sein Umfeld wird von Camilleri mit Witz und
leichter Ironie porträtiert, was dem brisanten Thema Menschenhandel nichts von
seiner Schärfe nimmt, es als tragischen Kriminalfall jedoch in eine
erträgliche Perspektive rückt.
Vorgeschlagen von Annette Rieck
[Profil]
veröffentlicht am 13. März 2005 2005-03-13 08:25:52