Sie sind eine richtig eingeschworene Bande: Luisa, der kleine Lukas, der große
Aik und seine Schwester Levke, die nichts weiter im Sinn hat, als überall dort,
wo sie geht und steht, Blumen für ihren Garten aus dem Boden zu buddeln. Die
Kinder leben auf Ammerlo, einer kleinen Insel, die nicht mehr als drei Straßen
hat und eine Brücke, die das Eiland mit dem Festland verbindet. Natürlich
kennt auf Ammerlo ein jeder jeden: dort gibt die Brückenwärter Steuerbord und
Backbord - haben die überhaupt richtige Namen? - den Griesgram, ein paar
Elternteile und natürlich Herrn Moosbach, Luisas Hund.
Eines Tages geschieht eine kleine Sensation: Ammerlo bekommt eine neue
Bewohnerin. Sie heißt Mandy, ist etwa so alt wie Luisa - und die kann den
Neuankömmling anfangs gar nicht leiden. Was soll man auch von einem Mädchen
halten, dass nicht auf Bäume klettern kann und keine Fische essen mag!?
Wenn man es genau nimmt, dann kann Ammerlo jetzt sogar auf zwei neue Bewohner
blicken, denn Mandy, die zuvor in Frankfurt lebte, hat doch tatsächlich noch
ihren fetten Hasen Erik mitgebracht, der eigentlich gar kein Hase, sondern ein
Kaninchen ist.
Nun ja, irgendwann legen die beiden Mädchen ihre Rivalitäten - beinahe - ab
und werden Freundinnen, die gemeinsam mit der ganzen Clique auf der Insel so
manches Abenteuer zu bestehen haben. Dass so manches Kind dabei einmal ins
Wasser fällt, dürfte jeder erahnen, der schon einmal an der Nord- oder Ostsee
Urlaub gemacht hat. Immerhin finden die Kinder ein kleines Boot, dass sie auf
Vordermann bringen und zu Wasser lassen.
Wer in das kleine Örtchen Ammerlo eintauch, fühlt sich schnell an Astrid
Lindgrens "Ferien auf Saltkrokan" erinnert. Die Abenteuer von Luisa,
Mandy, Aik und Lukas sind ähnlich gelagert wie die von Pelle, Tjorven und
Stina, die Kindergenerationen glücklich gemacht haben. Und nicht ganz
unabsichtlich gibt Antonia Michaelis, die junge Autorin des Ammerlo-Buches,
selbst einen Hinweis auf die schwedische Erfolgsstory. Selbst der Hund, bei
Lindgren heißt er "Bootsmann", bei Michaelis "Herr
Moosbach", ist auf Ammerlo immer dabei.
"Hier bei uns in Ammerlo" ist ein Buch für Kinder ab acht Jahre, die
Lust auf Abenteuer haben und schon selbst lesen können. Es ist aber auch ein
Buch, dass beim Vorlesen einer jüngeren Altersgruppe viel Freude bereiten kann.
Doch es ist nicht nur der Spaß, der im Vordergrund der Geschichte steht. In
einer "Nebenstory" wird die Geschichte des kleinen Lukas erzählt, der
von seiner Mutter verlassen wurde und sich von seinem Vater verlassen fühlt.
Und dann macht er sich eines Tages ganz alleine auf den Weg, die Mutter zu
suchen...
Die Schriftstellerin Antonia Michaelis hat ihr neuestes Buch, dass bei Loewe
erschienen ist, den Kindern von Wieck gewidmet. Sie selbst wurde in Kiel geboren
und schreibt seit frühester Jugend. In Augsburg aufgewachsen lebt Antonia
Michaelis heute - nach zahlreichen Auslandsreisen - wieder im Nordosten der
Republik und studiert Medizin. Ganz "nebenbei" schreibt sie
erfolgreich Kinderbücher. Bei Loewe sind unter anderem erschienen "Das
Adoptivzimmer", "Der kleine Quengel-Engel" oder
"Pizzakrise".
Fazit
Ein Buch im Stil von Astrid Lindgren.
Vorgeschlagen von Martina Meier
[Profil]
veröffentlicht am 10. März 2005 2005-03-10 21:08:12