König Radeblech ist ein armer Tropf: Er hat Schluckauf, ganz fürchterlichen
sogar - doch niemand in seinem kleinen Reich kann ihm helfen. Also schickt der
König seine tapfersten Ritter aus, um das Wundermittel gegen diese entsetzliche
Krankheit zu finden: Denn nur Olivenöl kann dem König helfen, und das gibt es
in seinem Land nicht. Besonders eifrig bei der Suche sind Sir Rohrderich
Raspelmann und Don Quietsch, jener tapfere Held, dem dieses faszinierende Buch
gewidmet ist. Doch Rohrderich hat noch nicht verwunden, dass einst Don Quietsch
ihm die geliebte Frau vor der Nase weg geheiratet hat, und so sinnt er immer
noch auf Rache.
Dabei ist Don Quietsch eigentlich gar kein so tapferer Ritter. Er besteht zwar
manches Abenteuer, aber das ist meist mit mehr Glück als Verstand verbunden.
Egal ob er von der Walheimat verschluckt wird oder doch tatsächlich über den
Rand der Welt fällt, Don Quietsch purzelt quasi von Kapitel zu Kapitel dieses
156 Seiten starken Werkes.
Manches Mal allerdings muss ihm auch ein wenig auf die Sprünge geholfen werden.
Beispielsweise als er - winzigklein - in seinen eigenen Garten zurückkehrt, der
übrigens zum Reich der Kakerlakenkönigin Kaktea gehört, und ihn dort nur sein
getreuer Dackel wiedererkennt. Aber den muss er nun gar fürchten, denn
Dreckbert ist um ein vielfaches größer als sein Herrchen! Da helfen einfach
nur noch die abgelaufenen Zauberbonbons.
Fazit
Don Quietsch bereitet herrliches Lesevergnügen. Wer neue Wortschöpfungen mag,
Verdrehungen liebt oder gerne Worten abweichende Bedeutungen zuordnet, der ist
bei diesem Buch genau an der richtigen Stelle. Da geht es mit dem
Schrottland-Express durch die Nacht, im Heim der allein stehenden Socken ist
für jeden einsamen Strumpf bestens gesorgt, da tauchen plötzlich Gussnelda und
Nadelheit auf, und Nirosta ist die Schönste von Don Quietsch` Töchtern.
Natürlich versteht sich ganz von selbst, dass in diesem Buch fast alles ganz
mechanisch läuft, denn der Autor ist Jörg Hilpert. Wer den kennt, der weiß,
dass er der geistige Vater von Ritter Rost ist. Und dass dieser ein Nachfahre
von Don Quietsch ist, nun, das dürfte alle Freunde der Blechwelt Ritter Rosts
hoch erfreuen. Aber auch allen, die Ritter Rost nicht kennen, bereitet das Buch
"Don Quietsch", das sich an ein Lesepublikum ab etwa sechs Jahren
wendet, einige humorige Stunden.
Vorgeschlagen von Martina Meier
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veröffentlicht am 10. März 2005 2005-03-10 20:05:50