Die Vergangenheit von Jennifer March wird von einem dunklen Geheimnis bestimmt:
Ein Unbekannter drang vor ein paar Jahren in ihr Haus ein, ermordete ihre Mutter
und verletzte ihren Bruder schwer. Zeitgleich verschwand ihr Vater spurlos. Zwei
Jahre später holen die Erinnerungen Jennifer wieder ein, als in den Schweizer
Alpen die Leiche eines Mannes gefunden wird, die die Papiere ihres Vaters bei
sich trägt. Jennifer begibt sich in die Schweiz und wird zur Zielscheibe von
CIA und Mitgliedern der russischen Mafia. Zur Hilfe kommt ihr der Privatdetektiv
Frank McCaul, der den Tod seines Sohnes untersucht.
Der Ire Glenn Meade hat mit "Projekt Wintermond" einen routinierten
und kurzweiligen Thriller erschaffen, der sich für graue und triste
Winterabende hervorragend eignet. Die Hetzjagd von Jennifer und Frank durch die
Alpen ist actionreich und absolut kurzweilig. Immer wieder versucht Meade, den
Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Da liegt auch schon das Problem des
Romans: Die Story wirkt manchmal so zusammengezimmert, dass man sich als Leser
fragt, ob der Autor selber immer den Durchblick hatte. Fanatische Logikfans
werden bei diesem Roman sicher öfter mit den Augen rollen. Abgesehen davon
liest sich "Projekt Wintermond" sehr gut und Meade deutet an, warum er
als einer der besten Thrillerautoren gilt.
Auch der Showdown ist spannend und temporeich, aber auch hier fehlt der letzte
Kick, denn das Ende ist leider auch zu vorhersehbar.
Fazit
Obwohl "Projekt Wintermond" wahrhaftig kein schlechter Thriller ist,
muss man sagen, dass man aus der Feder von Glenn Meade schon deutlich bessere
Romane gelesen hat. Von der Form von "Operation Schneewolf" oder
"Mission Sphinx" ist er mit diesem Roman doch recht weit entfernt. Von
der Masse durchschnittlicher Thriller, setzt er sich jedoch dennoch ab.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 03. März 2005 2005-03-03 17:53:51