China 1929: Der 9-jährige Xiao Douzi wird von seiner Mutter in die Obhut des
Schauspiellehrers Meister Guan gegeben, der schon andere Jungen, deren Eltern
nicht mehr für sie sorgen konnten, zu Schauspielern für die Peking-Oper
ausbildet. Doch treten Probleme bei der Aufnahme von Douzi auf, da er 6 Finger
an einer Hand besitzt und somit nicht einen geeigneten Schauspieler abgeben
würde. Nach kurzer Verhandlung mit der Mutter wird der lästige Finger von
Meister Guan brutal beseitigt und Douzi muss sich verpflichten, 10 Jahre lang
unter Guans Aufsicht zu bleiben. Dort lernt der kleine Junge auch
Xiao Shitou kennen, gegen den er anfangs starken Groll hegt. Doch Meister Guans
brutale und harte Trainingsmethoden lassen die beiden schnell zusammenwachsen,
so dass sie ein brüderliches Verhältnis pflegen.
Nach 10 langen Jahren sehr strenger Ausbildung, schaffen es die beiden endlich
Schauspieler zu werden. Sie bekommen die Künstlernamen Cheng Dieyi und Duan
Xiaolou und treten als dan(weibliche Hauptrolle) und sheng(männliche
Hauptrolle) in der chinesischen Oper "Lebewohl meine Konkubine" immer
wieder mit Erfolg auf. Als Xiaolou dann die Prostituierte Junxian kennenlernt
und sie später auch heiratet, kocht Dieyi innerlich vor Eifersucht.
Schließlich spielen Xiaolou und er immer wieder ein Liebespaar in der Oper und
somit sollte er es seiner Meinung nach sein, der an Xialous Seite einen festen
Platz besitzen sollte. Es kommt zu öfteren Streitereien der beiden.
Währenddessen vergeht die Zeit. Chinas Sieg über Japan, der chinesische
Bürgerkrieg und schließlich die Kulturrevolution, erleichtern und erschweren
abwechselnd das Leben der beiden Protagonisten. Doch dann werden Junxian,
Xiaolou und Dieyi von den Rotgardisten gefangen genommen und ein verheerendes
Ereignis nimmt seinen Lauf...
Fazit
Ein äußerst spannendes und interessantes Buch. Nicht nur die Story ist
mitreißend, dass wohl vor allem den herrlichen Erzählstil von Lilian Lee zu
verdanken ist, sondern man bekommt nebenbei noch sehr viele dramatische und
historische Ereignisse geschildert.
Die Geschichte von Xiaolou und Dieyi ist melancholisch, schön, einfühlsam und
sehr realistisch. Ich kann es nur jedem empfehlen.
Vorgeschlagen von Stefanie
[Profil]
veröffentlicht am 28. Februar 2005 2005-02-28 20:44:47