Eine verlassene Kleinstadt inmitten der amerikanischen Einöde von Kansas ist
Schauplatz einer brutalen Mordserie, die den gesamten Ort in Atem hält. Der im
Urlaub befindliche FBI-Agent Pendergast kommt hinzu und erkennt sehr schnell,
dass es Parallelen zu einem historischen Indianermassaker von 1865 gibt. Auch
wenn der örtliche Sherrif alles andere als begeistert von der Unterstützung
ist, findet Pendergast eine Spur, die zu einer alten Tropfsteinhöhle führt und
in der vielleicht die Antwort auf die rätselhaften Morde zu finden ist.
Wie fast alle Bücher von Douglas Preston & Lincoln Child, so beginnt auch
"Ritual" äußerst zurückhaltend. Die ersten zwei Drittel des gut 520
Seiten starken Romans lesen sich zäh, sind ohne echte Höhepunkte und
phasenweise sogar recht schrullig, wenn es um die Bewohner des kleinen Örtchens
Medicine Creek geht oder um die Ermittlungsmethoden von Special Agent
Pendergast. Man bekommt stellenweise den Eindruck, als sei dieser Roman nur eine
lästige Vertragserfüllung. Erst im letzten Drittel laufen Preston / Child zur
gewohnten Hochform auf und der Roman wird sogar noch richtig gut.
Negativ anzumerken ist auch noch der völlig überflüssige Zusatztitel
"Höhle des Schreckens", der dem Leser schon einen Hinweis auf die
Lösung des Falles gibt.
Fazit
Nach dem letzten, sehr guten Roman "Formula" ist dieses Werk leider
ein großer Schritt zurück. Vielleicht waren die beiden amerikanischen
Starautoren zu sehr mit ihren Solowerken beschäftigt, sodass sie nicht bemerkt
haben, dass über die Hälfte des Romans ziemlich langweilig ist. Wegen des sehr
guten Endes gibt es dann gerade noch eine Durchschnitswertung.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 09. Januar 2005 2005-01-09 17:36:49