Sein Buch gilt mittlerweile als "der Klassiker unter den
TITANIC-Büchern"! Was ist das für ein Buch? Es ist ein Roman über den
historischen Untergang der TITANIC.
Richtigerweise müßte man aber sagen, das diese Geschichte in romanhafter Form
geschrieben wurde und literarisch durchaus als wertvoll gilt. Leider gibt es
Menschen die Felinau, 1895 geboren, für einen Nazi hielten. Das war er nicht!
Die Hintergründe, für Buch voller Geschichte mit ganz eigener Geschichte:
Josef Pelz von Felinau erlebte 17-jährig die Epoche und tat das als einer der
ersten, was wir heute mit dem Thema machen: Sammeln und recherchieren! Für ihn
waren die damaligen Zeitungsmeldungen tagesaktuell. Er schrieb schon sehr früh
diverse Zeitungsberichte und hatte die Möglichkeit viele Leute zu befragen.
Auch hat er sich mit dem englischen Untersuchungsbericht auseinandergesetzt. Er
fasste verschiedenste Dinge zusammen und brachte ein literarisch höchst
interessantes Werk hervor!
Im Jahre 1930, Felinau war inzwischen 35 Jahre alt, veröffentlichte er
erstmalig die sogenannte "Original"-Fassung. Doch ab 1939 wurde auch
er wie viele Künstler und Autoren gezwungen sein Buch umzuschreiben, als Hatz
gegen die Briten. Sogar der Ursprungsverlag wurde behindert und sozusagen
"dicht gemacht". Gleichzeitig setzte man sehr geschickt einen
Hochstapler auf ihn an: In der 1939er Propaganda-Ausgabe kann man ein Vorwort
von einem Max-Dittmar Pitmann lesen, der angeblich seiner Zeit Offizier der
TITANIC gewesen sein will. Das ist falsch! Dieser Pitmann hat mit dem echten
Pitman nichts zu tun. Vielmehr brachte diese Kombination den Verkaufserfolg des
Buches auf ungeahnte Rekordhöhe. Mit jeder Neuauflage wurde das Buch dicker und
umfangreicher. Sogar die 1944er Wehrmachtsausgabe ist als Taschenbuch dicker als
das gebundene Original!
In Teilen wurde aus diesem Nazi-propagandistischen Machwerk sogar im deutschen
TITANIC-Film zitiert. Das war 1943/44! Felinau konnte so gerade noch verhindern,
daß sein Name auch noch als Drehbuchautor mißbraucht wird.
Übrigens, in den Naziausgaben stimmen auch die Zusammenhänge mit der TITANIC
nicht: Sie fährt in dem Propagandawerk mit nie dagewesener Geschwindigkeit von
26, 5 Knoten (!) und auch sonstige Verhältnisse stimmten zueinander nicht.
Tenor des Ganzen: Mit einem deutschen Schiff unter deutsche Besatzung wäre das
Ganze nicht passiert!
Direkt nach Kriegsende erschien wieder die eigentlich Original-Aussgabe im
Original-Verlag, der auch wieder zugelassen wurde. Das der Verlag überhaupt
durch die Nazis platt gemacht wurde, lag einzigst daran, das die damalige
Geschäftsführung nicht "rein-arischen Ursprungs" war. Und man hätte
nach Kriegsende Felinau bestimmt nicht als Titel wieder aufgenommen, wenn dieser
sich entsprechend im Naziregime verhalten hätte.
In dem Zusammenhang ist interessant, das die Nazis Felinau auch in weiteren
Sachen TITANIC-Propaganda missbrauchten. Er mußte als Überlebender der
Katastrophe ein Radiointerview über sich ergehen lassen. Sein Name: Pelz von
Feliran! Das Interview soll dann, so die damalige Berichterstattung direkt nach
der Rettung durch die CARPATHIA geführt worden sein. Von diesem Interview kann
ich persönlich berichten, da ich es einmal zu hören bekam und fand es sehr
erschreckend. Aber auch diese Masche förderte den Absatz des Buches.
Seit Kriegsende wird dieses Werk nun wieder im Ursprungsoriginal aufgelegt und
wird so bis heute unverändert aufgelegt. Es ist einzigst dem Verlag zu
verdanken, das es dieses Werk überhaupt noch gibt. Jedem TITANIC-Interessierten
kann dieses Buch nur wämrstens empfehlen, denn es ist in der "Sprache der
Zeit" geschrieben. Nur jemand der die Epoche erlebt hat, weiß wie die
Menschen füher geredet und gesprochen haben. Weiß, wie die
Gesellschaftsschichten war. Und weiß auch, was hinter vorgehaltener Hand über
diese größte Schiffskatastrophe in Friedenszeiten gemunkelt wurde.
Ein Tipp für die Wissbegierigen: Felinau hat nur die Namen von Personen, die
überlebt haben, leicht verändert (z.B. Offizier Lightoller in
"Lightolder"). So konnte er die Figuren durchaus auch einmal einen
Satz sagen lassen, den sie so tatsächlich nie gesagt haben. Literarisch
hervorragend gelöst!
Fazit
Fazit: Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Und ich würde sagen es gehört
zu Pflichtlektüre derer, die gerne spannende Romane lesen.
Vorgeschlagen von Dirk
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veröffentlicht am 04. Januar 2005 2005-01-04 14:22:25