Aus der Sicht zweier unterschiedlicher Frauen Gisela, der Besitzerin der
Landmannschen Buchhandlung, und ihrer Auszubildenden Irene werden die Umbrüche
in Ostdeutschland seit der Zeit des Nationalsozialismus beschrieben. Giselas
Vater hatte die Buchhandlung von jüdischen Besitzern übernommen und sich dabei
so fair verhalten, wie es zu jener Zeit möglich war. Die alten Landmanns
versteckte er im Keller.
Gisela harrt nach Kriegsende zunächst in der DDR aus und will nicht wahrhaben,
dass sie als selbständige Gewerbetreibende im sozialistischen System
unerwünscht ist. Die jüngere Sigrid hatte den BDM ebenso passiv hingenommen
wie später die Jungen Pioniere. Beide Frauen sind auf der Suche nach privatem
Glück, sie müssen sich mehrfach veränderten politischen Verhältnissen
stellen.
Fazit
Die Autorin ist gelernte Buchhändlerin und hat mit umfangreichem Insider-Wissen
das Portrait eines Berufsstandes und eines kleinkarierten Staates geschrieben.
Der Leser findet vertraute Personen und Ereignisse wieder.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 17. November 2004 2004-11-17 17:23:17