Gibt es alles doch gar nicht!?
Star Trek ist anscheinend auch unter Wissenschaftlern sehr beliebt. Die Science
Fiktion Geschichten bedienen sich mannigfaltig technisch noch zu erschließender
Errungenschaften. Hierbei lässt sich unterscheiden, ob jene Produkte zeitnah
realisierbar sind, in einer etwas ferneren Zukunft sicherlich möglich werden,
oder ob sie so abwegig sind, und das sie nur für eine unterhaltsame Geschichte
taugen.
Besondere Aufmerksamkeit widmet der Autor dem Reisen durch den Raum. Nur wenn es
gelingt große Entfernungen in akzeptablen Zeiträumen zu überwinden, kann es
solche Geschichten möglicherweise in der Zukunft in ähnlicher Form geben. Aber
gerade hier ist der Knackpunkt, denn das Reisen muss nicht nur für den
Reisenden zügig möglich sein, sondern auch für die zuhause Gebliebenen. Denn
wer möchte schon gerne für wenige Jahre verreisen und eine Erde vorfinden, die
einige zehntausend Jahre älter ist, als er abflog.
Viele Geschichten von Star Trek verdanken der "Erfindung" des
Holodecks ihre Existenz. Diese angenehme rundum Bühne zur Unterhaltung ihrer
Besucher hat in unserer Gegenwart durch den Computer bereits erhebliche
Fortschritte vorzuweisen. Hier präsentiert die Unterhaltungsindustrie ständig
neue Produkte, die in die Richtung von Star Trek zielen.
Natürlich wird auch dem "Beamen" ein angemessen breiter Raum
gewidmet. Die Idee durch Zerlegung in die einzelnen Atome seiner Selbst zu
reisen und an einem anderen Ort wieder zusammengebaut zu erscheinen, hat ihren
ganz besonderen Reiz. Und gerade diese Art der Fortbewegung ruft nicht nur die
Naturwissenschaftler auf den Plan, sondern auch die Geisteswissenschaft, die mit
Recht die Frage formuliert, wie echt ist der wieder zusammen gebaute Ryker
eigentlich, wenn es ihn gleich zweimal gibt.
Fazit
Der Autor bemüht sich, soviel Wissenschaft wie möglich einzubringen, ohne das
das Buch zu wissenschaftlich wird. Reales technisches Gegenwartswissen und
einige Forschungsarbeiten werden spannend vorgestellt. Nicht realisierbares
sorgsam abgetrennt. Zudem wird erklärt, warum in bestimmte Richtungen nicht
geforscht wird und kommt zu dem sicher nicht abwegigen Ergebnis, weil es nicht
seriös klingt und deshalb die notwendigen Forschungsgelder nicht bereits
gestellt werden. Das Buch enthält ein Inhaltsverzeichnis und ein hilfreiches
Register. Hinweise auf weiterführende Literatur fehlen leider. Der
Unterhaltungswert ist sicherlich höher als der wissenschaftliche, aber dennoch
ein guter Ansatz, Wissenschaft unterhaltsam zu vermitteln.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
[Profil]
veröffentlicht am 06. November 2004 2004-11-06 17:42:10