Sechs Jahre hat sich der amerikanische Bestsellerautor Allan Folsom Zeit
gelassen, um nach seinem zweiten Erfolgsroman "Des Teufels Kardinal"
einen neuen Roman zu veröffentlichen.
Die Ausgangsidee von "Stunde der Vergeltung" ist fast so
außergewöhnlich wie seinerzeit bei seinem brillanten Debütroman
"Übermorgen", als die genetische Klonung von Adolf Hitler Grundidee
des Romans war. Diesmal will der letzte Spross der russischen Zarenfamilie
Romanow wieder an die Macht und zu diesem Zweck wieder die Monarchie in Russland
einführen. Mehr durch Zufall kommt ihm dabei in Los Angeles John Barron in die
Quere, der Mitglied einer Spezialeinheit ist. Es folgt eine Hetzjagd quer durch
halb Europa, die in St. Petersburg endet, in der Barron nicht nur dem neuen
russischen Zaren auf der Spur ist, sondern auch vor seinen ehemaligen Kollegen
fliehen muss, da er durch sein eigenmächties Handeln einen Ehrenkodex verletzt
hat. Als sich zu allem Überfluss auch noch seine Schwester in den künftigen
Zaren verliebt, ist das Desaster komplett.
Eines vorweg: Einen Stern Abzug gibt es für die ziemlich unglaubwürdige und
phasenweise etwas übertriebene Handlung. Ansonsten ist "Stunde der
Vergeltung" sicherlich einer der besten Thriller des Jahres. Wie schon in
seinem noch besseren ersten Werk "Übermorgen", versteht es Allan
Folsom einen hochspannenden Plot aufzubauen, der durch viele Schauplatzwechsel
und kurze Kapitel noch mehr Tempo bekommt. Man merkt dem Roman auf jeder Seite
an, dass Allan Folsom am Beginn seiner Karriere als Drehbuchautor tätig gewesen
ist. Eindrucksvoll gelingt es ihm, die Story über die gesamte Stärke von
immerhin 767 Seiten aufrecht zu erhalten und zum Ende hin, die Spannungsschraube
immer noch ein wenig fester zu ziehen.
Fazit
Wer nicht ständig wert auf logische Erklärungen und glaubhafte Verwicklungen
legt, sondern sich einfach gut unterhalten möchte, sollte sich "Stunde der
Vergeltung" anschaffen, alle Termine absagen und in die spannende Story
versinken, denn der Roman bietet Hollywoodkino für den Kopf in fast perfekter
Machart.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 31. Oktober 2004 2004-10-31 16:14:11