Alois Prinz' Fachgebiet sind Biografien. So veröffentlichte er die
Lebensgeschichten von Hannah Arendt und Hermann Hesse. In seinem neuesten Buch
"Lieber wütend als traurig" nimmt er sich Ulrike Marie Meinhof vor.
Er schildert das Leben der Journalistin, die Anfang der 1970er Jahre zu den
Gründern der "Rote Armee Fraktion" gehörte. Zusammen mit Andreas
Baader, Gudrun Ensslin und anderen will Meinhof in der RAF ihre Ziele
durchsetzen. Eigentlich wollte sie schon viel früher am Ziel sein und den
Kapitalismus in Deutschland durch Sozialismus ersetzt sehen. Doch der friedliche
Protest erzielt keine Wirkung und so sehen sich die RAF-Mitglieder gezwungen,
gewaltsam ihre Ziele durchsetzen zu wollen, was besonders durch einen von
Meinhofs Artikeln in der linken Zeitschrift "konkret" von 1968
bekräftigt wird: "Protest ist, wenn ich sage, das und das passt mir nicht.
Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das, was mir nicht passt, nicht
länger geschieht."
Fazit
Alois Prinz schildert ein Leben, wie es wechselhafter nicht hätte sein können.
Von einer streitbaren Journalistin, die sich mehrmals gerichtlich mit Franz
Josef Strauß anlegt, weil diesem ihre Kolumnen aus "konkret" über
seine Person nicht gefallen, zur meistgesuchten Terroristinnen Deutschlands.
Doch wie der Titel schon sagt: Ulrike Marie Meinhof war lieber wütend als
traurig.
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 26. August 2004 2004-08-26 18:48:33