Befasst man sich mit der Geschichte des Dritten Reichs und sucht nach dem von
den Nazis angegebenen Grund für die sehr plötzlich verübte
Reichskristallnacht stößt man auf ein Attentat auf einen Beamten der deutschen
Botschaft in Paris. Der Täter: Herschel Grynszpan, zur Zeit des Attentats 17
Jahre alt.
1921 in Hannover geboren gefiel es Herschel Grynszpan schon mit vierzehn Jahren
nicht mehr so richtig in Deutschland. Nachdem er in der Schule immer ein
Außenseiter war und nun nach einer Prügelei von seinem rechts-orientierten
Lehrer rausgeworfen wird, hört er vom gelobten Land Palästina und versucht
seinen Vater dazu zu überreden, ihn in ein Kibbuz ziehen zu lassen. Da er aber
zu jung ist, rät der Rabbi ihm zuerst zu einem Ausbildungsjahr an der
Rabbinischen Lehranstalt, wo er auch ein Jahr bleibt. Doch im September 1935
verschlechtert sich die Lage der Juden schnell und nach seiner Rückkehr schickt
Herschels Vater ihn direkt zu Verwandten ins Ausland. In Paris wohnt er ab dem
Herbst 1936 und beobachtet die Lage von außen. Doch für die Juden in
Deutschland ist keine Besserung in Sicht: Seine Familie wird sogar nach Polen
verschleppt. Aus Verzweiflung sucht er Ernst von Rath auf - in der Hoffnung, der
in der deutschen Botschaft in Paris tätige Diplomat könne etwas für seine
Familie tun...
Fazit
Lutz van Dijk, der ehemalige Lehrer, der nun in Amsterdam und Kapstadt wohnt,
hat sich durch diverse Jugendsachbücher schon einen Namen gemacht. Der 1988
erstmals erschienene "Attentäter" reiht sich nahtlos zwischen die
anderen ebenfalls ausgezeichneten Werke ein.
Vorgeschlagen von Nico Haase
[Profil]
veröffentlicht am 26. August 2004 2004-08-26 17:37:20