Drachen. Dieses Wort reicht schon, um viele Herzen schneller schlagen zu lassen
- einige aus Angst, andere aus Ehrfurcht, wieder andere aus Wissensdurst,
Neugier oder Goldgier. Im Zeichen dieser mystischen Kreaturen steht der
Abenteuerband "Drachenodem", in dem sieben Drachenabenteuer
zusammengefunden haben.
Das erste Abenteuer, "Jungfrau in Nöten" geht auf eher spielerische
Weise an das Thema heran und behandelt eine vermeintliche Gefahr durch einen
Kaiserdrachen. Allerdings müssen die Helden lernen, dass Drache nicht gleich
Drache und gut und böse nicht immer gleich erkennbar sind... Und schließlich
kommt alles noch viel anders als es nicht geplant war. Oder so.
"Ein Untier zu jagen" behandelt das ganz klassische
Drachenjäger-Thema: Ein Dorf wird von einem Tatzelwurm bedroht und braucht ein
paar Helden, um das Vieh zu erlegen. Nicht mehr, nicht weniger.
"Balzgeschenke" - huch? Ein Szenario, gerade einmal vier Seiten (ohne
Bilder drei!) lang, um Liebeskummer bei Drachen im ewigen Eis, das den Eindruck
macht, als hätte jemand im Druck Abenteuer und Skizze verwechselt.
Geschmackssache.
"Im Drachenhort" ist ein gut durchdachtes und mystisches Abenteuer,
das der Urmacht der Drachen endlich den erwarteten Tribut zollt. Shafir, der
uralte Drache vom Khômblick, empfängt eine Delegation, die ihm Geschenke
bringt - doch diesmal fordert sie auch eins zurück. Die Helden müssen einen
gefährlichen Spießrutenlauf überstehen und einige Geheimnisse lüften, bevor
sie an ihr Ziel gelangen.
"Elementare Vergeltung" führt die Geschichte um die elementaren
Drachen weiter - die Helden werden die Geburt des Wasserdrachens bei Cumrat
miterleben und verhindern müssen, dass er den Yaquirfluss bekämpft - mit
Zwergenfeuer...
"Die Mission des Raspyrriz" ist ein verstricktes Abenteuer, bei dem
die Helden die Mission eines toten Drachen fortführen müssen - eine schwere
Eisenkugel zu einem Kaiserdrachen bringen. Dabei sind ihnen Dämonen eng auf den
Fersen...
"Der Wurm vom Windhag" ist schließlich wieder einmal das klassische
Drachentöter-Thema, allerdings mit einem kleinen Drehwurm darin - immerhin wird
das Ende etwas offen gelassen. Ansonsten geht es aber wieder darum: Drache
terrorisiert Landstrich - Helden fahren mit Artefakt hin - töten Drachen.
Flupp. Nicht sehr inspiriert.
Den Anhang bildet "Karfunkelsplitter", eine genaue Abhandlung über
Drachen, ihre Ursprünge, Anatomie und viele weitere Aspekte.
Fazit
Ein recht interessanter Abenteuerband, auch wenn immer wieder in alte
Drachentöterklischees verfallen wird. Trotzdem kann eine Gruppe, die am
Mystischen Interesse hat, an den Abenteuern großes Gefallen finden.
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
[Profil]
veröffentlicht am 20. Februar 2005 2005-02-20 16:48:18