Dieser Kriminalroman von Kai Magnus Sting ist ein satirisches Krimi-Abenteuer um
die Altherrenriege mit Alfons Friedrichsberg, Jupp Straeten und Willi Dahl.
Ähnlichkeiten mit »Mord im Orientexpress« und anderen Romanen von Agatha
Christie sind nicht ausgeschlossen. Rentner Alfons Friedrichsberg wird von einem
alten Kumpel am Nil angefunkt und zögert keine Sekunde! Gemeinsam mit Jupp
Straaten und Willi Dahl entert er den sagenumwobenen Wüstenexpress, der von
Oer-Erkenschwick nach Ägypten dampft. Doch schon vor dem Bahnhof haben die Drei
unerwünschtes Gefolge. Ein Pirat und eine Mumie sind nicht weit hinter ihnen
her! Und als ob das nicht genug wäre, verpasst Straaten den Zug – und das
alles wegen eines Parkplatzproblems! Mord im Wüstenexpress!
Statt einer gemütlichen Fahrt im Luxuszug, erwarten die Passagiere nun einen
wahren Krimi. Zwölf Fahrgäste sind unerwartet ums Leben gekommen, ein
mysteriöser blassblauer Bademantel spukt durch die Waggons und sieben
abgetrennte Zehen sorgen für Aufsehen. Dazu erklingt noch der Hit Schatz, ich
grüß Dich aus der Ferne – ein Musikstück, das sicher einige Rätsel
aufgibt. Nicht nur müssen sich die drei Freunde mit einer immer noch mordenden
Mumie und einigen antiken Sagengestalten herumschlagen, auch der hochgiftige
Stechrüssel der libyschen Dressurmücke sorgt für zusätzliche Spannung. Ihr
aktuelles Abenteuer stellt alles bisherige in den Schatten: atemberaubend,
aufregend, schräg, skurril und äußerst amüsant.
Einige Kapitel sind jeweils als ein Teil zusammengefasst. Jeder Teil wird von
einer netten Grafik eröffnet. Eine gut anzusehende Gestaltung des Satzlayouts.
Als Persiflage folgt der Roman in etwa den Regeln der Krimiautorin Agatha
Christie. Das schließt auch eine fulminate Auflösung aller Rätsel in
gemeinsamer Runde unter Zuhilfenahme des Ausschlussverfahrens ein. Getoppt wird
das Ende noch durch einen letzten Twist.
Die kriminelle Spannung muss man zunächst zwischen all den Blödeleien,
skurrilen Dialogen und Figuren suchen. Schließlich wird man als Leser auch nur
so voller Leichen zugepflastert. Dennoch kommt man infolge all des Humors, der
Ironie und der Witzeleien voll auf seine unterhaltsamen Kosten. Spaß von vorne
bis hinten. Einfach nur zurücklehnen und mit dem Wüstenexpress durch Europa
bis nach Ägypten reisen. Toll!
Fazit
Insgesamt zeigt uns Kai Magnus Sting mit »Mord im Wüstenexpress«, dass
Verbrechen nicht immer todernst sein müssen und bereitet uns ein Lesevergnügen
auf der Reise nach Ägypten. Mit Witz und Humor gelingt es ihm, die skurrilen
Morde im Zug auf eine erfrischende Art und Weise aufzuklären. Die schrägen
Figuren, insbesondere unsere drei Protagonisten, bringen nicht nur die
Krimi-Action, sondern auch jede Menge Lacher mit sich. Mord am laufenden Band
wird hier zum vergnüglichen Abenteuer, und wir können uns dem Charme von
Stings maximaler Genderlust einfach nicht entziehen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 06. März 2025 2025-03-06 08:51:07