Die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin Yuki Castellano mit
italienisch-japanischen Wurzeln wurde von James Patterson und seiner Co-Autorin
Maxine Paetro haben sich in diesem Band als Hauptplot ausgewählt. Ein großer
Teil des Geschehens spielt sich also im Gerichtssaal ab. »Das 10. Gebot« ist
der zehnte Band um den Frauen-Mord-Club, den ermittelnden vier Freundinnen um
Lindsay Boxer vom SFPD.
»Das 10. Gebot« beginnt im Prolog mit der Hintergrund-Geschichte, die sich
über alle Romane dieser Reihe zieht. Sergeant Lindsay Boxer vom SFPD steht vor
dem Traualtar, um ihren langjährigen Lebensgefährten Joe Molinari zu heiraten.
Anschließend kehrt sie an ihren bisherigen Arbeitsplatz zurück. Sie hat einen
neuen Chef. Ursprünglich hatte Lindsay das Angebot erhalten, Chef der
Mordkommission zu werden. Das hatte sie allerdings abgelehnt, weil sie trotz
mehrmaliger Anrufe nicht ans Telefon gegangen war, obwohl sie von diesem Angebot
wusste. Der Posten ging an einen Neuzugang in San Francisco und hieß also
Brady, der erst vor vier Wochen von Florida nach San Francisco versetzt worden
war.
Dieser gibt ihr gleich an ihrem ersten Tag nach der Hochzeit einen Fall, der
ziemlich mysteriös wird, denn es wurde 15jähriges Mädchen gefunden. Sie lag
vollkommen erschöpft am Straßenrand und wäre beinahe verstorben, wenn nicht
ein älteres Ehepaar sie dort gesehen und in die Klinik gebracht hätte. Schnell
stellt sich heraus, dass dieses Mädchen gerade ein Baby entbunden hat. Doch das
Baby ist verschwunden. Lindsay muss mit ihrem Team das Baby finden. Dazu müssen
sie herausfinden, was mit dem Mädchen passiert ist. Doch das Mädchen schweigt,
sie will nicht mit der Polizei zusammenarbeiten. Und es stellt sich heraus, dass
sie betäubt worden war und deshalb über mehrere Stunden nicht weiß was
passiert ist. Aber offenbar war sie vergewaltigt worden. In kurzer Zeit erfährt
Lindsay mit ihrem Team von zwei weiteren Frauen, die über mehrere Stunden
betäubt worden und vergewaltigt worden sind.
Parallel dazu versucht Yuki Castellano ihre Angeklagte ins Gefängnis zu
bringen. Sie soll ihren Mann im gemeinsamen Haus erschossen haben. Die beiden
Kinder waren oben in ihren Zimmern. Alle Indizien weisen darauf hin, dass die
Ehefrau tatsächlich ihren Mann getötet hat. Die Ehe lief nicht mehr gut. Doch
der Verteidiger ist der Meinung, dass wegen der offensichtlichen Indizienlage
nicht in alle notwendigen Richtungen ermittelt wurde. Er bittet Lindsay, den
für das SFPD seit einem Jahr angeschlossenen Fall nochmal aus anderer Sicht zu
betrachten. Lindsays Bauchgefühl sagt ihr, dass durchaus Zweifel an der Schuld
der Angeklagten be4stehen könnten. Yuki ist erbost darüber, dass ihre Freundin
ihr die Angeklagte wegnehmen will. Yuki Castellano hat generell viel Pech mit
ihren Angeklagten und sie braucht so sehr endlich einen Fall, den sie gewonnen
hat.
Es ist immer wieder unterhaltsam zu verfolgen, mit wie vielen Details die
Autoren in den Strängen aufwarten. Gerade bei mehreren Strängen vermutet man
häufig, dass sie am Schluss zu einem einzigen Strang führen. Das ist hier aber
nicht der Fall. Jedoch wird alles, was als Szene einmal begonnen hat, am Ende
auch aufgelöst. Vor lauter Gerichtsprozess hatte ich beinahe einen der Stränge
total vergessen. Als sich der Thriller gefühlt mit dem Ende des Prozesses zum
Ende neigte, wurde ein am Beginn aufgemachter Strang weitererzählt und ich
wurde daran erinnert, dass es noch viele Seiten bis zum Ende des Romans sind.
Fazit
Das ist super gut gemachte Spannung und das Lesen dieses Thrillers gestaltet
sich wie ein Film. Kein Wunder, dass mich die Thriller dieser Reihe an solche
US-amerikanischen Polizeiserien wie Criminal Minds, The Mentalist oder FBI
erinnern. »Das 10. Gebot« mit Yuki Castellano, dem Küken im Club, ist genauso
fesselnd und empfehlenswert.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 10. Januar 2025 2025-01-10 10:21:35