Von Christopher Corrs Bearbeitung eines russischen Volksmärchens leuchten
seinen Betrachtern Bär und Eichhörnchen förmlich in kräftigem Orange
entgegen. Daneben Hirsch und Hase. Die Leinenstruktur des Covers, ein ovaler
Rahmen um die Cover-Illustration und Vorsatzpapier im Wimmel-Stil wirken edel.
Ein Holz-Haus im Wald mit roter Tür und neun Fenstern lädt Besucher ein. Nach
und nach tauchen Maus, Frosch und Kaninchen auf. Die Maus übernimmt die Rolle
der Hausmeisterin, fegt, stellt Gästepuschen bereit. Ein Samowar scheint auf
Gäste zu warten. Nach außen wirkt das bewohnte Haus nun freundlicher,
einladender. Weitere Tiere lassen nicht auf sich warten. Als jedes Fenster mit
einem Bewohner besetzt ist, scheint die musizierende Gemeinschaft perfekt und
zufrieden mit ihrem Zuhause. Als noch ein riesiger Bär auftaucht, fällt er
gleich aus dem Rahmen. Für ihn ist kein Zimmer mehr frei. Zu groß für das
kleine Haus, zerstört er es allein durch seine Kraft. Die kleineren Tiere
vergießen ganze Tränenbäche um ihr Zuhause. Doch ein kräftiger Bär kann
Bäume fällen und transportieren – flink ist ein neues, größeres Haus für
die Gemeinschaft gebaut. Eine Feier schließt die ungewöhnliche Begegnung ab.
Fazit
Neun Tiere, neun Fenster, beim Betrachten können Eltern und Kinder die Bewohner
gemeinsam aufzählen. Die Reihung der Tiere, die nacheinander eintreffen, gibt
den Rhythmus des Tiermärchens vor, das Kinder bald selbst zu den Bildern
erzählen werden. Die pastellige Farbenpracht wirkt auf den Betrachter aus
Europa zunächst ungewöhnlich. Sie erinnert an russische Stoffmuster und –
kleine russische Holzhäuser.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 21. Januar 2019 2019-01-21 09:38:46