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Justin Cronin: Ferryman

Ferryman

von Justin Cronin
Verlag: Goldmann Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Science Fiction
ISBN-13 978-3-442-31526-0

Preis: 28,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Anderes Setting, ganz anderer Ton und dennoch wieder überaus fesselnd

Nach der epischen "Passage-Reihe" im Raum eines "Vampir-Westerns" mit Weltvernichtungsqualität, wendet sich Cronin in seinem nun neuen Werk zwar ebenfalls einer andersartigen, fiktiven Welt zu, nimmt hier aber eher einen Anlauf in die Gattung der Science-Fiction. Was sich erst im letzten Viertel des Werkes dann ganz eindeutig erweisen wird.

Wie aber Träume wirksam sind, wie entscheidend die "Quelle" der Träume sich erweisen wird, wieviel Unbewusstes in die "schöne, neue Welt" der herrschenden Klasse des Inselstaates "Prospera" unbemerkt eindringt. In dieser zweigeteilten Welt derer mit ewiger Jugend, Rückzug aus der Welt (nach 120, 130 Jahren), "Übergang" und "Reiteration" samt "Wiederkehr" als "neuer Mensch ohne Erinnerungen". Und derer, die nur "ein Leben" zu haben schienen und als Arbeiter- und Dienerschaft Prospera versorgen.

In dieser überaus angenehmen Welt begleiteten Leser und Leserinnen Proctor Bennet, einen "Fährmann". Einer, der oben im System mitmischt und dessen Aufgabe es ist, jene Bürger von Prospera zur "Fähre" zu geleiten, deren Zeit in dieser Iteration abgelaufen ist. Die altern, verwirrt werden, die einfach einen "Neustart" benötigen. Als er aber seinen eigenen Vater zur Fähre begleitet, geraten die Dinge aus dem Ruder. Wenn er ehrlich, ist, nicht erst da. Denn von Kindheit an, als er als Adoptivkind zu seinen Eltern kam, scheint sein Gedächtnis nicht leer zu sein. Sind lebendige Träume seine Wegbegleiter. Dränt irgendeine Erkenntnis aus dem Unbewussten ständig nach oben.

"Was ist unsere Geschichte? Wie sind wir entstanden? Auf diese Fragen habe ich kaum eine Antwort".

Doch er wird Antworten finden. Welt-erschütternde Antworten, die einen Plan im Lauf der Ereignisse zu Tage treten lassen, der alles erklärt, es nicht ungefährlicher macht im Kampf der Interessen jonglieren zu müssen. Und ein Roman, in dem hintergründig und lange Zeit nicht klar vor Augen stehend und doch emotional Leser und Leserinnen anrührend die geschundene, moderne Welt als den eigentlichen "Hauptdarsteller" der Ereignisse offenbaren werden.
Fazit
Flüssig erzählt, mit angenehmem und gleichbleibendem Tempo, durchaus auch mit einigen spannenden, gefährlichen Situationen versehen, vor allem aber Schritt für Schritt das Netz der Verbindungen und Beziehungen differenziert und fesselnd darzustellen, das leistet die Lektüre ohne nachzulassen. Und wenn dann das eigentliche Konstrukt hinter Prospera, Proctor, Elise, Thea, Malcom und den anderen in den Vordergrund tritt, liegt das langsam beginnende Finale bereits vor Augen.

Sprachlich und von der Idee und vom roten Faden des Werkes her eine überaus zu empfehlende Lektüre. Nicht nur für "Viral-Fans".
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne
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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 17. September 2024

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