Gut zu lesen aber nicht umfassend fesselnd
Vorweg bereits gesagt, leider ergeht es diesem Werk (aus dem Nachlass Crichtons)
ebenso, wie manchen Werken des ebenfalls verstorbenen Tom Clancy oder weiteren
Fiktionen von Robert Ludlum zu Zeiten. Das "gewisse Etwas", das
Crichton durchaus ja ausgezeichnet hat in seinen technisch versierten und damit
an der Grenze zwischen Fantasy und Science-Fiction angesiedelten Romanen mit
vielfach katastrophalem Verlauf (nur die Auslöser der Katastrophen verteilen
sich auf Dinosaurier, Viren, aus dem Rahmen laufenden Robotern oder eben, wie
hier vorliegend, im Blick auf einend er größten Vulkane der Welt), verliert
sich nach seinem Tod doch deutlich. Auch wenn seine besondere Art in dem
Romanfragment seines Nachlasses hier und da noch aufblitzt,
Die Idee und einige Ausführungen mag er in der Schublade gehabt haben, aber der
eher gleichbleibende und gleichförmige, mehr beschreibende und stereotype Stil
Pattersons führen nicht in die Tiefe und Differenzierung des Personals oder der
Implikationen der Gefahr, sondern verbleiben fast durchweg zu sehr plakativ auf
oberflächlichen Beschreibungen mit ein wenig technischem Hintergrund.
Sprachlich gelingt es dem Roman weniger, Leser und Leserinnen zu fesseln und
emotional mit in die Geschichte hineinzunehmen. Zu einfach ist der Sprachstil
Pattersons für diese ans ich ja bereits extrovertierte äußere Geschichte.
Auf Hawaii rumort der Mauna Loa. Und zwar gewaltig. Noch geht John MacGregor
davon aus, dass trotz der zu erwartenden massiven Eruption sich das Magma
"verlaufen wird" zum Meer hin. Strikte Beobachtung also, Vorsorge
treffen, aber echte Gefahr für Leib und Leben der Insulaner steht nicht
unbedingt im Raum. So sieht der das als Experte für Vulkane und Coach des
Surfer-Nachwuchses in der Umgebung. Doch er hat die Rechnung ohne das geheime
Lager im Vulkan gemacht. Ein Geheimnis, das das Zeug hat, das Leben des gesamten
Planeten ohne Verzögerung zu vernichten.
So entfaltet MacGregor einen Plan, der höchstes Risiko beinhaltet, noch nie
auch nur gedacht worden ist und bei dem es keine Garantie auf Gelingen gibt. Und
das im Wettlauf gegen die Zeit, mehr als vier Tage stehen nicht zur Verfügung,
eine Naturgewalt zu zähmen, die noch nie zähmbar war.
Fazit
Kurze Sätze und Kapitel halten das Tempo hoch, die technischen Hintergründe
und der Versuch, die Katastrophe abzuwenden, ist durchaus an sich spannend. Ein
wenig mehr "Fleisch" an mehr der Figuren wäre dennoch zu wünschen
gewesen und ein emotionalerer, Leser und Leserinnen mit hineinziehender
Sprachstil fehlt leider.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 17. September 2024 2024-09-17 12:50:51