Diese packende Geschichte von Bernard Aichner erzählt von einem normalen
Mädchen namens, das nie daran geglaubt hatte, dass jeder Mensch zu einem
Mörder werden kann. Doch nun wird sie unerwartet zur Mörderin. Seid gespannt
auf die fesselnde Handlung, den interessanten Figuren und die besondere
Atmosphäre des Romans. Mit diesem Roman geht es in die düstere Welt von
»Yoko«, die die Leser mit ihren tiefgründigen Emotionen mitreißen wird.
Yoko ist die Tochter eines Metzgermeisters. Vor vielen Jahren war die Mutter
verstorben und ihr Vater hat sie alleine erzogen. Obwohl sie das Potential zum
Studium gehabt hatte, wollte Yoko nie etwas anderes, als beim Vater in der
Fleischerei zu arbeiten. Sie wollte Schweine- und Rinderhälften zerteilen,
Hackfleisch und Wurst machen.
Doch nach dem Tod des Vaters orientierte sie sich anders, wollte Menschen
glücklich machen und entdeckte chinesische Glückskekse für sich. Sie
gründete eine Manufaktur und begann, chinesische Restaurants und andere Läden
zu beliefern.
Bei einer Auslieferung beobachtet sie im Hinterhof, wie zwei Chinesen eine Katze
misshandeln. Sie geht dazwischen. Das hätte sie nicht machen sollen. Denn
sofort wird sie zur Zielscheibe und muss Schreckliches erleiden …
Yoko ist die Protagonistin in diesem Thriller. Sehr viele Eigenschaften von ihr
werden durch ihre Gedanken entblößt, obwohl es bei weitem kein Psychothriller
ist. So erfahren die Leser auch, was es mit dem asiatischen Namen auf sich hat
und warum sie gar nicht so glücklich ist, wie eine japanische Nudelsuppe zu
heißen, und andererseits deshalb trotzdem von Asien begeistert ist und
irgendwann einmal eine Reise nach China machen will.
So, wie Yoko ihre Geheimnisse in sich trägt, verbergen auch alle anderen
Figuren in ihrem Inneren. Selbst ihr Vater und dessen Freund sind nicht frei
davon, erst recht nicht Verwandte von Yokos Freunden oder gar ihrer Gegner.
Leser sollten sich hüten, jedes Wort zu glauben, was über die eine oder andere
Figur gesagt wird. Das ist meisterhaft spannend.
Die Glückskekse geben diesem Roman ein gewisses Milieu vor, welches allerdings
auch schon mit dem Buchtitel geboten wird. Eine Triade der chinesische Mafia,
die mit Drogen und Schutzgelderpressung ihre Reichtümer anhäuft, führt in die
Welt der chinesischen Restaurants in irgendeiner Großstadt in Deutschland. Der
Ort wird im Roman nicht genannt, denn auch die Handlung kann überall
stattfinden.
Es ist faszinierend, wie Bernhard Aichner die Leser mittels Gedanken und
Rückblenden immer mehr mit Informationen versorgt wird, die die gesamte
Motivation und Handlung in einem anderen Licht erscheinen lässt. Vieles wird
plötzlich plausibel und erklärbar. Auf diese Weise tut sich immer wieder ein
neuer Strang auf, der die Leser mit einer neuen Frage im Kopf zunächst einfach
stehen lässt.
Der Umgang mit der wörtlichen Rede ist etwas ganz Besonderes in diesem
Thriller. Der Drucksatz ist gewöhnungsbedürftig. Denn wie ansonsten auch
Gedanken sind manche gesprochen Sätze in kursiver Schrift verfasst. Und die
tatsächlichen Wortwechsel zwischen den agierenden Figuren sind nicht in
Anführungszeichen, sondern jedem Sprecher mit einem Gedankenstrich
vorangestellt. Wie gesagt, man gewöhnt sich daran, jedoch ist es zu Beginn
etwas verwirrend.
Dieser Thriller ist zweibändig konzipiert und bereits jetzt ist der zweite Band
für nächstes Jahr (2025) im Juli angekündigt. Ich bin gespannt darauf und
möchte unbedingt wissen, wie es mit Yoko weitergeht, denn sie hat noch so viele
Träume.
Fazit
Es ist faszinierend, wie Bernhard Aichner die Leser mittels Gedanken und
Rückblenden immer mehr mit Informationen versorgt wird, die die gesamte
Motivation und Handlung in einem anderen Licht erscheinen lässt. Vieles wird
plötzlich plausibel und erklärbar.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 13. August 2024 2024-08-13 15:42:45