Von einer klugen und ästhetischen Haltung zum kriminellen Tun
Das Motiv: Tiefe, innere Freude am Schönen. An der Ästhetik.
Das Ziel: Teils weltbekannte Maler und deren Werke
Der Ort: Museen und am Ende überall da, wo es solche bildende Kunst zu finden
gab.
Die Methode: Hoch intelligent und ohne anderen Menschen Schaden zuzufügen.
Der Titel: "Gentleman-Gauner".
Stephane Breitwieser ist jener Mann, auf den all diese Stichworte zutreffen.
"Es ist Mittagszeit. Diebstahlszeit".
Denn eine gründliche Vorbereitung und ein Wissen um die regelmäßigen Abläufe
in Museen und Galerien, in denen die Objekte seiner Begierde zu finden sind,
sind für die Tätigkeit von Breitwieder unerlässlich. Nur auf diese Weise
konnte es ihm gelingen, klug handelnd, sorgfältig planend und am Ende mit einer
gewissen Lässigkeit versehen, gelingen, eine solche Anzahl solch wertvoller und
teils sehr bekannter Gemälde, in seinen Besitz zu bekommen.
Um dann, auch das überaus besonders, nicht auf den "großen Reibach"
aus zu sein, nicht als Dieb sein Diebesgut zu versilbern, sondern persönlich
aus seinem ästhetischen Empfinden heraus seine "Beute" still zu
genießen. Im heimischen Bereich sich an seiner eigenen
"Kunstsammlung" beständig zu erfreuen.
So ist dieses neue Werk Finkels auf der einen Seite eine Biographie eines
langjährigen "Kunsträubers", der ebenso lange Zeit unentdeckt blieb.
Und mit kreativen Methoden immer wieder in den Besitz dieser Werke gelang.
Auf der anderen Seite, der lebendigen und flüssigen Sprache und der Erzählform
eines Romans geschuldet, ergibt diese wahre Geschichte in der Lektüre am Ende
fast etwas wie einen Thriller oder einen Kriminalroman, denn spielend leicht
gelingt es Finkel, den Leser und die Leserinnen in den Bann der Ereignisse und
der Personen zu ziehen.
Bestens gekleidet (Second Hand), entspannt schlendert, Breitweiser erregt nie
aufsehen, denn er scheint perfekt in diese Welt der Kunst-Genießer zu passen
und teuer und geschmackvoll im Auftritt Teil jener High-Society zu sein, die
sich den Kunstgenuss auch leisten kann.
"Im Zuge einer seit Wochen zuvor alleine unternommenen Erkundungstour (im
Rubens Haus in Belgien) war Breitweiser auf das Stück aufmerksam geworden und
war ihm sofort verfallen".
"Sein Repertoire umfasst mehr als ein Dutzend Posten, die alle
gleichmütige Versunkenheit suggerieren sollen".
Fazit
Mit guter Vorarbeit versehen und die Aufseher klar im Blick braucht es dann nur
das Wissen um einen guten Fluchtweg, einen weiten Mantel und ein scharfes
Taschenmesser, um schnell und klar das Objekt der Begierde an sich zu bringen.
Im konkreten "ersten Fall" handelt es sich dabei um eine in einer
Plexiglasvitrine gesicherten Skulptur Rubens. Nur einer von vieen Fällen.
Eine Serie von Rauben, die eher zufällig beendet wird und deren Ende den
gesammelten Werken im Wert von mehr als 2 Milliarden Dollar nicht sonderlich gut
tun wird.
Eine interessante, rasant erzählte, detailgetreue und fundiert recherchierte
Geschichte über ein außerordentliches "Diebesleben" mit einer
außerordentlichen Motivation.
Vorgeschlagen von Lesefreund
[Profil]
veröffentlicht am 15. Juli 2024 2024-07-15 11:02:34