Magische Gefahren
Es ist alles andere al sein Top-Job. Für den Hexer, der als einer der wenigen
die Prüfung zum "Auditor" nicht bestanden hat und so eben nicht im
"Department für unorthodoxe Angelegenheiten" eine coole Aufgabe
erhalten hätte, Stattdessen, Anklänge an "McDonalds" sind klar
erkennbar, arbeitet der Mann in einer Fast-Food Kette, die man nicht wegen des
Essens besucht, sondern so gut wie ausschließlich wegen der Kinder und deren
Feiern. Aber dann auch mit Anspruch. Denen ein so kleines "magisches
Licht" wie Gimsby kaum standhalten kann. Und manchmal, da gehen ihm auch
die Nerven ein wenig durch. Dumm, wenn das ein Kind betrifft, das einflussreiche
Eltern hat.
Während an einer anderen Ecke Bostons eine der mächtigsten und stärksten
Hexen fast ausgeweidet tot aufgefunden wird. Und "Der große Jäger",
eine fast mythische Gestalt, aufbrechen wird (mit seinem alten "Ross",
einem quasi auseinanderfallenden Jeep), um den Mord an seiner guten Bekannten,
eigentlich engen Vertrauten, zu erforschen. Doch als Leslie Mayflower seine
Beziehungen spielen lässt und eine letzte Nachricht Samanthas, der toten Hexe,
entschlüsselt, macht er seine rostenden Glieder geschmeidig und sich selbst auf
nach Boston. Um den zu töten, auf den Samatha mit ihrem letzten Blut
hinweist.
"Töte Grimschaw", das sieht er als seinen Auftrag. Doch da mag sich
der große Jäger täuschen. Und das Department auch. Was Grimshaw Grimsby am
besten nun weiß. Der sich nun in zwei Welten auf die Flucht begibt. Denn neben
der "realen Welt" der "normalen Menschen" existiert
natürlich auch die "Anderwelt" voller Dämonen, magischer Gefahren
und tödlicher Fallen.
Butcher gelingt es, den magischen Thriller mit viel Ironie und Humor zu würzen,
teils mit slapstickartigen Einlagen, wenn der etwas unbeholfene Grumsby von
einer Gefahr in die Nächste taumelt, zuerst mit Glück, dann aber mit
zunehmender Wut im Bauch. Dafür hat er sich nicht Jahre von der
Geschäftsleitung knechten und demütigen lassen, um sich nun von Monstern, dem
Department oder irgendeinem "großen Jäger" einfach abschlachten zu
lassen.
Wobei der wichtigste Schritt sicher der war, im Blick auf den Lauf der großen
Pistole des Jägers sich diesem langsam anzunähern. Zu zweit geht vieles
besser, auch wenn Leslie Mayflower sich nicht leicht mit Opfern stellt, die sich
als falsche Opfer erweisen könnten.
Fazit
Flucht, deformierte Landschaften in der Anderswelt, bissige Dialoge, ein oft
glückliches Entkommen aus Fallen und konkreten Gefahren bis hin zum langsamen
Aufdecken unerhörte Vorgänge und tief verstrickter Netzwerke begleiten Leser
und Leserinnen mit Vergnügen dieser außergewöhnliche Queste, in der alles
nicht unbedingt bierernst genommen wird und dennoch an den genau richtigen
Stellen Ironie und Situationskomik schweigsam werden zugunsten durchaus
spannender und teils gruseliger Action.
Eine unterhaltsame Lektüre.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 15. Juli 2024 2024-07-15 10:47:21