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Susanne Tägder: Das Schweigen des Wassers

Das Schweigen des Wassers

von Susanne Tägder
Verlag: Tropen Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-608-50194-0

Preis: 17,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Alte Verbrechen und neue Orientierung

Hauptkommissar Groth hat danebengelegen. Was ihm an seiner alten Stelle in Hamburg die Stelle gekostet hat. Elegant gelöst wurde das sicherlich aus der Perspektive der Oberen. Still und schweigend wurde Groth versetzt. An den Ort, an dem sein Leben begann. Kindheit, Schulzeiten, seltsam vertraut und doch anders, den dazwischen liegen die Mauerjahre, die Wende und, zu Zeiten, in denen der Roman angesiedelt ist, beginnt gerade erst die "Angleichung" der beiden vorher getrennten Polizeiwelten und dass Finden von gemeinsamen Nennern.

Neben dem Unterricht, den Groth hält und dem Alltag, in dem es ihm kaum gelingt, seine neue Wohnung herzurichten, geschieht ein Todesfall. Allem Anschein nach ein Unfall. Spuren sichern, eine in sich logische These entwickeln und damit den Fall abschließen. Doch der Tote war kurze Zeit zuvor bei Groth persönlich gewesen. Und fühlte sich bedroht.

Das, und die Verwicklung des Siegfried Eck in einen lange Jahre zurückliegenden Mord lassen bei Groth die Instinkte nicht zur Ruhe kommen. Wie gewohnt ermittelt er. Und stößt allzu bald auf Grenzen innerhalb seiner Ermittlergruppe und seiner Vorgesetzten. Als dann noch klar wird, dass die Ermittlungsakte des alten Falles verschwunden ist. Oder nie archiviert wurde, da wird Groth klar, dass weitaus mehr hinter all dem stecken könnte als ein Sexualdelikt vergangener Zeiten und ein Unfall mit Ertrinken in der Gegenwart.

Nicht nur, dass Susanne Tägder einen Tatsachenfall für ihren neuen Roman zugrunde legt, auch im Stil, Tempo und der lange Zeit unübersichtlichen Ermittlungen gelingt es ihr, die Atmosphäre der Wendejahre, die fast allmächtige Welt der Polizei und der Stasi zu DDR Zeiten auf den Punkt zu erzählen, wie sie manchen Figuren (Regine u.a.) eine gewisse Trostlosigkeit und aus dieser heraus eine unterschwellig trotzige Härte zu geben vermag.

Seite für Seite werden Leser und Leserinnen mehr in eine verschweigende, nach eigenem Gutdünken arbeitende Welt der ehemaligen DDR Polizei und ihrer ausführenden Personen mit hineingezogen, während zugleich in der Gegenwart weiterhin Spurensuchen behindert, verhindert, abgebrochen werden sollen und Groth mit seinem neuen Kollegen, der ebenfalls aus persönlichen Motiven in diesem Fall getrieben ist, eher privat ermittelnd sich mehr und mehr vorsehen müssen, bei wem sie in Gefahr stehen, zu deutlich auf die Füße zu treten.
Fazit
Das ganze wird eher ruhig erzählt, nimmt an den passenden Stellen dann an Tempo und Spannung auf, um dann wieder den neuen Spuren und Erkenntnissen einen ruhigen Raum zur Entfaltung zu geben.

Wobei die Ermittlerarbeit so konzentriert und in sich logisch vonstattengeht, dass es zum Finale zwar Spannung, aber keine völlig überraschende Wendung mehr geben wird. Was im Übrigen dem Roman bestens zu Gesichte steht und so ein Fall am Ende vor Augen steht, der rundum interessant zu lesen und fesselnd im Fortgang ist.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Lesefreund [Profil]
veröffentlicht am 29. April 2024

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