Es sollte nur ein Urlaub sein
Eine kleine Auszeit ist geplant. Fünf Jahre sind Maggie und Simon bereits
zusammen. Und mitsamt ihrem Wohnmobil ist es in beider Augen eine gute Idee,
für einige Tage dem Alltag mal zu entkommen und ruhig in der Natur zu
verbringen. Ruhig jedenfalls ist es schon mal, auf dieser Straße im Bayerischen
Wald, auf der seit längerer Zeit schon kein weiteres Auto mehr gesichtet wurde.
Bis die ruhige Fahrt unverhofft ins Chaos gerät.
"Der Schlag war dumpf. Simon riss unwillkürlich das Steuer herum. Das
Wohnmobil geriet ins Schlingern. Ein Tier war vors Auto gesprungen. Ein
Schock...kreischte Maggie neben ihm in einer Tonlage, die er noch nie von ihr
gehört hatte".
Doch beide sind besonnen nach dem ersten Schreck und tun das Vernünftige und
Richtige. Was, vielleicht, an diesem Ort und in diesem nahen Dorf vielleicht
doch nicht unbedingt hätte getan werden sollen. Denn das "Klima" im
Dorf erinnert eher an düstere Horrorfilme. Wasa vielleicht auch mit dem
konkreten Tier zu tun haben könnte, was die beiden unabsichtlich überfahren
haben. Eine Atmosphäre, die sich aufbaut, schon als die beiden den ersten
Kontakt zum Dorf haben und spätestens als das Wohnmobil beim Mechaniker steht
(wobei Maggie da lieber mal alle Türen verriegelt), ob da nicht eine Verbindung
zwischen dem Tier und den Dorfbewohnern besteht, die nur ungut enden kann.
Spätestens als Maggie im Dorf spurlos verschwindet, verdichtet sich die Gefahr
und die Verzweiflung doch sehr.
Fazit
Nach diesem rasanten Beginn (auf den Spuren Stephen Kings) lässt allerdings der
weitere Verlauf der Ereignisse doch einige Fragezeichen bei Lesern und
Leserinnen entstehen. Denn allzu surreal verlaufen die Ereignisse im weiteren
Verlauf und statt hintergründiger, drückender Spannung entstehen hier und da
eher übertriebenes Klischees von Horrorelementen und teils fast unfreiwilliger
Komik, wenn die ein oder andere Figur überaus überzeichnet eben nicht mehr
Gefahr sondern eher etwas surreales in den Raum der Seiten setzt.
Wobei Korn im Stil durchaus flüssig und mit Tempo arbeitet, der Thriller somit
gut zu lesen vor Augen liegt. Was nach dem rasanten Anfang dennoch für manche
Längen und ein wenig zu sehr bayerische "Folklore" im Lokalkolorit
sorgt. Realistisch zumindest kommt einem der Verlauf der Geschichte irgendwann
nicht mehr vor und so löst sich auch eine durchaus im Plot angelegte Spannung
leider zu früh auf.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 29. April 2024 2024-04-29 15:32:53