Spannend und intelligent inszeniert
Auch der neue Band um den heutigen Rechtsanwalt und damaligen Trickbetrüger
Eddie Flynn zeugt von der verwickelten Struktur der Fälle, die Steve Cananagh
allgemein zu eigen ist. Was da aus einer Ein-Dollar-Note an Hinweisen abzuleiten
ist, wie eine DNA, die gar nicht mehr "von dieser Welt" sein dürfte,
auf einen dieser Scheine gerät und mit welch perfider Strategie ein
Serienmörder seiner Obsession tatsächlich und wörtlich zu verstehen bis ins
Letzte hinein nachgeht, das bietet dem Leser vielfache Rätsel, eindrucksvolle
Überraschungen bis ganz zum Schluß hin und ein angenehmes Erzähltempo, bei
dem der Leser das Buch kaum aus der Hand legen mag.
Dass Flynn in diesem Band ebenfalls private schwierige Zeiten durchlebt und er
an den konkreten Fall eher durch Zufall und als Gedichtes
"Bauernopfer" gerät, ist dabei nur der Anfang der vielfachen
Ereignisse, die weit in die Vergangenheit reichen werden und einen Feind auf den
Raum der Seiten setzen, der mit allen Wassern gewaschen zu sein scheint. Jede
mögliche Lösung des Falles scheint da bereits vorhergesehen zu sein und wenn
der direkte Plan zur Zerstörung des Lebens eines Filmstars, der kurz vor dem
Olymp Hollywoods steht, nicht funktioniert, dann kann der Leser sicher sein,
dass der Serienmörder noch Plan B, C und D in Petto haben wird.
Zwar wirken einige der Spuren einen Hauch zu konstruiert und bieten auch die
Protagonisten drum herum nicht unbedingt immer eine differenzierte Tiefe, sind
doch Eddie, der "schmerzfreie" Serienmörder und Harry, der Richter
eine kongeniale "Besetzung" für diesen Thriller, der am Ende eine
spannende und bestens unterhaltsame Lektüre für den Leser bietet.
Fazit
Es hat eben einen ganz besonderen Reiz, wenn der Täter den Raum des Geschehens
gar nicht verlässt, sondern, im Gegenteil, sich inmitten der Ereignisse
befindet. Für ihn ein besonderer Genuss, für alle andere Beteiligten eine
tödliche Gefahr.
Vorgeschlagen von Lesefreund
[Profil]
veröffentlicht am 10. April 2024 2024-04-10 15:10:16