Isaac Kane führt ein beschauliches Leben als Dozent für Archäologie. Bis
plötzlich ein Mann namens Ian West bei ihm auftaucht und ihm eine schier
ungeheuerliche Geschichte über seine wahren Eltern erzählt. Nämlich das sein
Vater ein Dämonenjäger war und seine Eltern durch diese dunklen Mächte ums
Leben gekommen sind. West bittet Kane, ihn zu begleiten, damit er ihm den
Wahrheitsgehalt seiner Worte beweisen kann. Auf dem Anwesen Vincent Manor soll
ein Werwolf sein Unwesen treiben. Kane ist skeptisch und doch sagt ihm eine
innere Stimme, dass Ian West die Wahrheit sagt.
Nach dem Prequel "Im Keller des Ghouls", in dem Ulrich Gilga die
Geschichte von Ian West erzählt, legt er jetzt mit "Die Hand des
Werwolfs" den ersten Band seiner Heftromanserie "Isaac Kane" vor.
Einer Hommage an Heftromanserien wie "John Sinclair" oder "Tony
Ballard", die der Autor in seiner Jugend verschlungen hat. Was sich im
tollen Prequel bereits angedeutet an, wird hier deutlich. Die Serie hat richtig
viel Potenzial, um vielleicht so ein Dauerbrenner wie seine Vorbilder zu werden.
Dabei ist es gar nicht mal der Hauptplot um den Werwolf, der mich hier so
begeistert, sondern der Serienkosmos, den Gilga hier aufmacht und der
insbesondere mit dem Epilog große Erwartungen schürt.
Die Story an sich ist eine klassische, sehr gut erzählte Werwolf-Geschichte,
die Genrefans sicher gefallen wird. Der Schreibstil von Ullrich Gilga erinnert
im positiven Sinne an den Stil von Jason Dark (dem Schöpfer von John Sinclair)
zu Beginn seiner Laufbahn. Auch die Ich-Perspektive für Isaac Kane (eine
stimmige Anlehnung an John Sinclair) erfüllt ihre Erwartungen und zieht den
Leser in die Story hinein.
Was ebenfalls eine mehr als gelungene Idee ist, ist die Leserseite, in der der
Autor in den Austausch mit seinen Lesern gehen will. Er hat Recht, wen er sagt,
dass dies stets das Erste war, was er bei einem neuen John-Sinclair-Heft gelesen
hat. Noch heute freue ich mich auf die Leserseite und bin ganz angetan davon,
dass er auch dies in seine Hommage aufgenommen hat. Aber, um das deutlich zu
sagen: Isaac Kane ist mehr als ein Abziehbild seiner Vorbilder. Schon dieser
Auftaktband besitzt genug Eigenständigkeit, um Fans der alten Serien zu
begeistern und neue anzuziehen.
Fazit
Mit "Die Hand des Werwolfs" legt Ulrich Gilga einen tollen Auftakt
seiner Gruselserie "Isaac Kane" vor, die die Erwartungen, die man nach
dem Prequel hatte, voll erfüllt. Ich freue mich auf die nächsten Romane und
bin sehr gespannt, in welche Richtung es gehen wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 28. Januar 2024 2024-01-28 08:25:07