John Sinclair, Professor Zamorra und Dorian Hunter kämpfen gemeinsam gegen das
Seetangmonster, doch einen wirklich Erfolg können sie nicht verzeichnen. Auch
die Frage, was ist Sein und was ist Schein beschäftigt die drei Dämonenjäger.
Während Dorian Hunter an den Rand des Vulkans geht, um dort eine Lösung zu
finden, reisen Zamorra und John Sinclair mehrfach in die Vergangenheit, um hier
den Schlüssel zur Wahrheit zu finden.
Mit "Niemandskind" liegt nun auch der dritte und damit letzte Band der
großen Crossover-Trilogie aus "John Sinclair", "Professor
Zamorra" und "Dorian Hunter" vor. Für diesen Abschlussband
zeichnet sich nunmehr Dario Vandis, alias Dennis Erhardt verantwortlich.
Obgleich sich der Roman schon spannender liest, als der zweite Teil, kann er
nicht in Gänze überzeugen. Zwar kommt die Handlung etwas mehr von der Stelle
als zuletzt in "Niemandsleben" und insbesondere der Zeitreise-Part
liest sich richtig gut, nur was nützt das, wenn die Auflösung gelinde gesagt,
schwach ist. Auch Dario Vandis kann letztlich das Crossover nicht davor retten,
in der Gesamtsumme eher ein Flop zu sein.
Sicher, ein Crossover ist keine leichte Aufgabe. Fans der jeweiligen Serie
sollen zufriedengestellt werden und neue Leser eventuell gewonnen werden. Für
diesen Dreiteiler muss ich leider sagen, dass nichts davon funktioniert hat. Die
Chance, die sich hier aufgetan hat, haben die Herren Hill, Schwichtenberg und
Vandis meiner Meinung nicht genutzt. Der Plot ist insgesamt langatmig und die
Auflösung nicht überzeugend. Das man als Autor vielleicht nicht den Überblick
hat, da man zu sehr in seinen Geschichten steckt, kann ich gut nachvollziehen,
doch warum der Lektor nicht erkannt hat, dass hier etwas in die falsche Richtung
läuft, hat sich mir nicht erschlossen. Wenn ich da an das erste
Sinclair/Zamorra-Crossover denke (John Sinclair Band 64 und 65 "Der Hexer
von Paris" und "Gefangen in der Mikrowelt") ist dieses hier weit
davon entfernt. Sicher, man kann das nur bedingt vergleichen, da das damalige
Crossover ausschließlich in der John-Sinclair-Serie stattgefunden hat, doch ich
hatte erhofft, dass die drei Dämonenjäger einen wirklich großen Fall bekommen
und sich nicht in so einem wirren Kammerspiel verirren, wie das hier
stellenweise der Fall gewesen ist.
Fazit
"Niemandskind" ist ein durchaus lesbarer Roman und etwas besser als
der zweite Teil dieser Crossover-Trilogie. Ein Highlight ist dieser Dreier in
Gänze leider nicht geworden. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn man es im
nächsten Jahr noch einmal versucht und aus den Schwachstellen dieser Trilogie
lernen würde.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 19. Oktober 2023 2023-10-19 06:35:14