Mit den Romanen um den ehemaligen Militärpolizisten Jack Reacher hat sich Lee
Child eine relativ große Fangemeinde gesichert. "Tödliche Absicht"
ist der neueste Roman des Autoren, in dem Jack Reacher mit einem Teil seiner
Vergangenheit konfrontiert wird. Die Secret Service Agentin M. E. Froelich
wendet sich mit einer großen Bitte an Jack Reacher. Er soll den zukünftigen
Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten ermorden - zumindest soll er es
versuchen, um Sicherheitsmängel ausfindig zu machen. Da Froelich eine ehemalige
Freundin seines verstorbenen Bruders Joe ist, willigt Reacher ein. Und bald ist
ihm auch klar, warum er den Auftrag bekommen hat. Denn es gibt tatsächlich ein
Komplott, dass die Ermordung des Vizepräsidenten zum Ziel hat. Reacher
ermittelt weiter und schon bald kommt der Verdacht auf, dass der Attentäter aus
den Reihen des Secret Service kommt. Leider ist "Tödliche Absicht"
nur ein amerikanischer Durchschnittsthriller. Lee Child hat aus Filmen wie
"Der Schakal" oder "In the line of fire" ein paar Elemente
herausgenommen, um diesen Roman zu schreiben. Der Anfang liest sich relativ
langatmig und sehr holprig. Besonders die Dialoge sind abgehackt und nicht
überzeugend. In der zweiten Hälfte wird der Roman dann besser, kommt aber
insgesamt aus dem Mittelmaß nicht heraus.
Fazit
Überzeugen kann Lee Child mit diesem Roman nicht. Eine durchschnittliche
Handlung und eine Hauptfigur aus der man nicht so recht schlau wird, sorgen
dafür, dass "Tödliche Absicht" ein typischer Mainstreamroman ist,
der nur für echte Jack-Reacher-Fans wirklich interessant ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 04. Dezember 2003 2003-12-04 20:33:39