Ein Blick in Gegenwart und Zukunft des Transhumanismus
"Die Anti-Aging Medizin startete vor 25 Jahren ebenfalls als eher
belächelte Außenseiterdisziplin" - was sicher nicht am Thema der
Fachrichtung selbst begründet liegt, sondern eher in den teils wenig solide
wirkenden Thesen aus der Anfangszeit der Anti-Aging Versuche. Denn dass das
Thema Lebensverlängerung ein existenziell spannendes für Wesen mit
"Begrenzter Haltbarkeit" ist, das ist seit Jahrhunderten natürlich
bereits im Raum und bekannt.
Und in diesen 25 Jahren hat sich der Forschungszweig zudem als
"fortschrittlich" entpuppt. Während aktuell das zweite jemals
verpflanze Schweineherz in einen Menschen transplantiert wurde, sind künstliche
Gelenke, vielfache Helfer an allen Stellen des Körpers und die Forschung auf
dem Gebiet der "Alterung" (und was man dagegen tun kann) intensiv
bearbeitet worden. Transhumanismus ist somit in der ernsthaften Medizin längst
angelangt und beschreibt auf vielfachen Ebenen die technischen Fortschritte, die
dem biologischen Körper mehr und mehr "zur Seite gestellt werden", um
länger und besser zu "funktionieren" ebenso, wie die Forschungen in
Fragen des Genoms und der zellulären Ebene.
"Gevatter Tod ist definitiv ein Hauptfeind der Transhumanisten".
Noch gilt: "Aber wir werden nicht nur bei guter Gesundheit steinalt",
zumindest deutlich Älter als in den Generationen zuvor, und zudem steht im
Raum: "Wir optimieren auch unsere bisherigen biologischen
Fähigkeiten". Sei es die Wiederherstellung der glasklaren Sehfähigkeit,
seien ist inzwischen gar Experimente zur "Vernetzung" von menschlichen
Gehirnen mit Computern.
In diesem spannenden Feld verweisen die Autoren auf die grundlegenden aktuellen
Momente und wagen ebenso einen Blick in die Zukunft. Bei den Grundlagenforschern
beginnend, deren Namen nicht breit bekannt sein dürften (außer der
allgegenwärtige Elon Musk) hin zu den Forschungsfeldern, beginnend bei der
"radikalen Lebensverlängerung" und den noch futuristischen klingenden
Techniken wie die Nano-Technologie, das Neuro-Enhancment, das Mind-Uploading und
anderen Feldern, auf denen deutliche Fortschritte bereits erzielt wurden und
eben keine reine Science-Fiction mehr im Raum steht.
Dabei bieten die beiden Autoren mehr als nur Faktenwissen an. Für zentrale
Themenfelder (Mensch-Maschine, Vorsorge gegen ein "Massenaussterben und
anderes) liegen im Buch jeweils angehängte Dialoge vor, in denen die ethische
Seite, die Möglichkeiten und Gefahren, die Hoffnungen und (bisherigen) Grenzen
durch die beiden Autoren und ihre verschiedenen Grundhaltungen dem
Transhumanismus gegenüber vertieft betrachtet werden.
Fazit
Alles in allem bietet das Werk neugierigen, aber weitgehend noch ahnungslosen
Lesern und Leserinnen einen fundierten Einstieg in das Feld des Transhumanismus,
verlinkt diesen mit kulturellen du ethischen Betrachtungen, verweist auf
misslungene Experimente, aber eben auch auf eine schon Vielzahl an
"Alltäglichkeiten", die in der modernen Medizin bereits aus dem
Transhumanismus angekommen sind.
Das Ganze in einem sehr verständlichen Stil gehalten und der Breite des Feldes
angemessen breit dargestellt.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 09. Oktober 2023 2023-10-09 14:50:36