Dies ist mittlerweile der dritte Kriminalroman um den italienischen Commissario
und sein Team von der Autorin Natasha Korsakova.
Bereits im Prolog kommt es zu einem Todesfall. Das geschieht aber viele Jahre
vor der aktuellen Handlung und die Gründe für diesen Todesfall spielen
offenbar noch eine wichtige Rolle in der Gegenwart. Im Hier und Heute gibt es
vor einem Gotteshaus auf einem großen Platz gleich zwei Todesfälle, zu denen
das Team um Di Bernardo gerufen wird. Ein Komponist wurde offensichtlich auf dem
Vorplatz erstochen. In seiner Hand befindet sich eine Pistole. Wenige Schritte
weiter liegt die junge Rumänen Livia. Sie wurde erschossen. Vielleicht mit der
Pistole, die der tote Komponist in der Hand hält? Livia kam nach Italien, um
hier bei einem Bogenbauer das Handwerk zu lernen, das auch ihr Vater, der vor
vielen Jahren ums Leben gekommen war, ausgeübt hatte. Doch auf dem Vorplatz
sind es nicht nur zwei Tote, denn Livia war schwanger und ihr ungeborenes Kind
ist ebenfalls tot. Die Leute um Di Bernardo sind tief betroffen.
Faszinierend sind immer wieder die Milieus, in denen die Romane von Natasha
Korsakova spielen. Es sind Milieus, in denen sich die schreibende Violinistin
von Berufs wegen sehr gut auskennt. Ich persönlich habe mit der klassischen
Musikszene recht wenig zu tun und lerne über ihre Romane sehr gerne etwas dazu,
was mir ansonsten komplett verborgen bleibt. Wie zum Beispiel der Kampf um die
edlen Hölzer, die für den Instrumentenbau eingesetzt werden. Und das es auch
dort mafiöse Strukturen gibt, die sich um das "große Geschäft"
kümmern, war mir in dieser unterhaltenden Form eines Kriminalromans eine
willkommene Information. Natasha Korsakova reiht die Worte sehr poetisch
aneinander, so dass sie Sätze wie eine Melodie durch den Kopf wandern. Die
Beschreibungen von Orten, Plätzen, Häusern, Wohnungen und allem anderen
fließen sanft und schön in die Atmosphäre der Lesenden ein.
Der Ablauf der Ermittlungen erfolgt in diesem Team oftmals über die wörtliche
Rede, ohne dabei actionreiche Szenen aus dem Blick zu verlieren. Neben falschen
Fährten tauchen immer wieder neue Aspekte im Ablauf des Geschehens auf, die die
ganze Sache ziemlich spannend machen. Die Figuren werden von Natasha Korsakova
mit vielen Details zum Leben erweckt und haben immer wieder ein überraschendes
Privatleben. Sie wirken sehr natürlich und sind dem Hier und Jetzt entnommen,
mit Eigenschaften, die jeder Leser aus seinem Bekanntenkreis oder gar von sich
selbst kennt.
Eine nette Idee sind die QR Codes zu Beginn jedes Großkapitels, die zu einem
Musikstück führen, welches das Thema des jeweiligen Kapitels bestimmt. Das ist
prima gemacht und mal etwas Ungewöhnliches in einem Roman. »Di Bernardo« ist
ein wohltuender und spannender Krimi, den ich sehr gerne weiterempfehle. Der
Commissario steht seinen Kollegen Brunetti und Montalbano in nichts nach.
Herrliche italienische Atmosphäre!
Fazit
»Di Bernardo« ist ein wohltuender und spannender Krimi, den ich sehr gerne
weiterempfehle. Der Commissario steht seinen Kollegen Brunetti und Montalbano in
nichts nach. Herrliche italienische Atmosphäre!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 05. September 2023 2023-09-05 12:47:14