Spannend und dicht
Es sind merkwürdige Videosequenzen, eigentlich nur kurze Eindrücke, die Hana
Westerman über eine merkwürdige Email Adresse auf ihrem Handy erhält. Zur
Unzeit, eigentlich. Denn gerade hat sie den Hinweis ihres Noch-Ehemannes auf die
Scheidungsunterlagen erhalten, nimmt ihre Tochter bei sich auf und hat wenig
Kopf für merkwürdigen Videos.
Und doch, als geborene Ermittlerin, so kann man sagen und sehr hartnäckige
Polizistin wird ihr mehr und mehr bewusst, dass diese Videos zu Tatorten
führen. Geschickt gewählten, nicht einfach zu findenden Tatorten, bei denen
ebenfalls nicht jeder Fall zunächst als Mord überhaupt erkannt wird. Und bei
denen das Motiv für Hana lange im Hintergrund bleibt.
Was für die Leser und Leserinnen ein stückweit anders ist, denn im Prolog wird
auf ein Geschehen 160 Jahre in der Vergangenheit verwiesen, was sich im Lauf der
Ermittlungen als überaus wichtig für eine mögliche Lösung der Morde erweisen
wird. Morde, welche die erste "Serienkiller-Serie" Neuseelands
darstellen und auf Ereignisse verweisen, die nicht nur tief in der Vergangenheit
liegen, sondern auch ebenso tief mit der Kultur Neuseelands, dem historischen
Umgang mit den Maori zu tun haben werden.
So bietet Michael Bennett nicht nur eine sehr interessante
Ermittlerpersönlichkeit bei der Lektüre und einen ebenso dichten wie
verwobenen Fall, sondern führt ebenfalls die Kultur Neuseelands aus der
Geschichte des Landes vor die Augen von Lesern und Leserinnen. Was im Gesamten
dem Thriller eine ganz eigentümliche, düstere Atmosphäre mit auf den Weg
gibt, die sich ebenfalls in der Art und Weise der Morde widerspiegelt.
Fazit
Ein gelungener und lesenswerter Thriller, auch wenn einige Längen zu
überstehen sind und die Spannung nicht durchgehend hoch gehalten ist.
Vorgeschlagen von Lesefreund
[Profil]
veröffentlicht am 18. August 2023 2023-08-18 14:33:11