Villa Wahnsinn (50 Jahre John Sinclair)

Die Privatdetektivin Jane Collins ist im Auftrag einer Mandantin auf dem Weg zu dem Schriftsteller Elmore Kendrick, um seinen Enkel vor einer unsichtbaren übernatürlichen Gefahr in Sicherheit zu bringen. 50 Jahres ist es nunmehr her, dass der Autor von Dämonen heimgesucht wurde. In der Villa angekommen, trifft sie auf Kendricks Enkel David und merkt, dass zahlreiche Ausgeburten der Hölle die Villa heimsuchen. Als sich die Ereignisse überschlagen, kommt auch John Sinclair ins Spiel. Kann der Sohn des Lichts die Geister aufhalten und diese überhaupt real oder nur ein Ergebnis von Kendricks überbordender Fantasie?

Am 13. Juli 1973, ein Datum, das in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielt, erschien der erste John-Sinclair-Roman aus der Feder von Serienschöpfer Jason Dark. Das heißt, dass sich in diesem Jahr das fünfzigste Jubiläum der Horrorserie erreicht ist, die mich durch meine Jugend begleitet hat. Für Bastei Lübbe ein Grund, den Jahrestag ordentlich zu feiern. Neben Band 2350 der eigentlichen Serie, gibt es die dritte Ausgabe des John Sinclair-Lexikons sowie diese Jubiläumsgeschichte, die sowohl als Buch, wie auch als Hörspiel erscheint.

Im Prinzip ist es eine klassische John-Sinclair-Geschichte, die spannend ist und die über die typischen Trademarks verfügt. Das Besondere sind viele kleine Anspielungen auf das Jubiläum. Es spielt eben das Datum der ersten Sinclair-Romanveröffentlichung eine große Rolle und es gibt parallelen zwischen dem Werdegang von Elmore Kendrick und Helmut Rellergerd, wie Sinclair-Erfinder Jason Dark im wirklichen Leben heißt. Das alles ist sehr gelungen und des Geburtstags der Serie mehr als würdig.

Das auch die Hörspielumsetzung komplett überzeugt, wundert nicht. Neben der langlebigen Heftromanserie sind die Hörspiele ein zweites Standbein der Serie. Mit Dietmar Wunder als John Sinclair hat man einen Sprecher, der inzwischen fest mit der Rolle des Geisterjägers verwachsen ist. Seit dem Tod von Franziska Pigulla spricht Kathy Karrenbauer die Rolle der Jane Collins und ist dabei ebenso überzeugend, wie Martin May als John Sinclairs chinesischer Freund und Partner Suko. Mit gut 90 Minuten kommt das Hörspiel in epischer Spielfilmlänge daher. Das Gute ist, dass der Plot das auch hergibt. Anleihen bei John Carpenter oder Stephen King sind sicher gewollt und sorgen für echten Gruselspaß.