In zehn unterhaltsamen Kapiteln zeigt der Erfolgsautor Martin Gardner einmal
mehr, dass Mathematik spannend, nützlich und sogar dem Schicksal trotzen kann.
Gleich im ersten Kapitel über Koinzidenzen, dem Zusammentreffen mehrerer
Ereignisse sprudeln quasi wie aus einem Füllhorn eine Vielzahl von Vorfällen
auf den Leser nieder. Tenor ist zunächst immer, dass kann doch kein Zufall sein
und dann kommt die gar so nüchterne Mathematik, gefolgt von gründlicher
Recherche ins Spiel und der Spuk ist vorbei, will heißen alles nur Zufall, ein
statistisches Ereignis in Raum und Zeit.
Auch der Kryptographie, der Wissenschaft des Ver- und Entschlüsselns von
Informationen ist ein Kapitel gewidmet. Dabei wird ein interessanter Gedanke ins
Spiel gebracht: Shakespeares Stücke enthielten geheime Botschaften. Methoden,
diese zu entschlüsseln und deren Konstrukteure werden vorgestellt. Besonders
die Techniken von Lord Bacon werden detailliert besprochen.
In Warings Problem geht es um natürliche Zahlen und wie man sie in Potenzen und
Quadraten darstellen kann. Diese Fragen sind für den Leser leicht verständlich
und reizen zum Überprüfen. Den Beweis zu führen ist allerdings ungleich
schwerer und gelang zum einen Lagrange und zum anderen Hilbert.
Neben den mathematischen Problemen werden auch jene Personen und deren Lebensweg
beschrieben, die die Frage als erste stellten, bzw. lösten. Die biographischen
Exkurse sind nicht zu lang, aber doch hilfreich um Person und Zeit ins rechte
Licht zu rücken. So auch im Kapitel über Baron John Napier, der die
Logarithmen entdeckt hat.
Fazit
Das Buch ist unterhaltsam und lehrreich. Es vermittelt nützliches
Mathematikwissen. Die wenigen Schwarzweißabbildungen enthalten einen
erklärenden Untertext und helfen dem Lesenden über schwierige Textpassagen
sicher hinweg. Zudem sind Verständnisfragen im Text eingebaut und werden am
Ende eines jeden Kapitels aufgelöst. Neben einem Inhaltsverzeichnis findet der
Leser am Ende, eine nach Kapiteln aufgeteilte Bibliographie mit weiterführender
Literatur. Die zehn Kapitel entstammen der mathematischen Kolumne aus Scientific
American (in deutsch Spektrum der Wissenschaften), durch die Gardner einst
großen Bekanntheitsgrad erhielt.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 27. Juli 2004 2004-07-27 18:12:33