Mit diesem Schottland-Schocker versucht Martin Griffin einen packenden
Psychothriller zu präsentieren. Für die Idee gibt es bereits Pluspunkte.
Remie Yorke ist Hotelmanagerin in den schottischen Highlands. Es ist alles
verschneit und morgen, wenn die letzten Gäste abgereist sind, wird das Hotel
bis zum Frühjahr geschlossen. Remie freut sich auf ihren Trip nach Chile. Ein
Schneesturm bricht herein, es gibt keinen Strom, kein Telefon, kein Internet.
Remie sitzt mit den letzten beiden Gästen allein im Hotel, als jemand an der
Tür klopft und um Einlass und Hilfe bittet. Remie ist unsicher, diese fremde
Gestalt hereinzulassen.
Doch der Mann stellt sich als Polizist Police Constable Gaines vor, der einen
Gefangenentransport aus dem nahegelegenen Staatsgefängnis überwachen sollte.
Er zeigt ihr sowas wie einen Ausweis und sagt ihr, dass es einen Unfall gab und
der Gefangene fliehen konnte. Als Polizist möchte er die Leute im Hotel warnen
und vor dem Verbrecher beschützen. Remie glaubt ihm schließlich und zeigt ihm
das Haus. Während der Polizist sich noch alleine umschaut, um die Lage zu
analysieren, klopft es erneut an der Tür.
Erneut stellt ein Mann steht ein Mann vor der Tür, der die Leute vor einem
geflohenen Verbrecher warnen will und sagt, er wäre Police Constable Gaines.
Dabei hält er seinen Polizeiausweis an die Fensterscheibe. Zwei Fremde, die
beide von sich dasselbe von sich behaupten und auch dieselbe Geschichte
erzählen. Doch wer von ihnen ist der richtige Polizist und wer ist der
geflohene Häftling?
Martin Griffin hat in seinem Debütroman eine wunderbare Idee umgesetzt. Leider
für mich nicht ganz so überzeugend, denn teilweise plaudert die
Ich-Erzählerin und Protagonistin des Thrillers viel zu viel von Sachen, die
für die Story irrelevant sind. Ihr Lebenslauf und ihr Verhältnis zu Ihrem
Bruder sowie die Ereignisse in Kindheit und Jugend sind zu weit hergeholt. Das
hätte für das Verständnis und den Spannungsbogen viel kürzer ausfallen
können.
Aber so richtig Fahrt nimmt der Roman dann im letzten Viertel auf. Ab da scheint
der Showdown zu beginnen und es werden sogar Actionszenen geboten. Die Wendungen
sind dann exzellent und echt überraschend. Voller Spannung verfolgt man, wie
alles zusammenhängt und wer für die Morde warum verantwortlich ist. Selbst das
Happy End war passend und nett und hat mir gefallen.
Fazit
Leser sollten auf jeden Fall bis zum Ende durchhalten, denn sie können noch was
erleben. Eine Empfehlung gebe ich allein schon wegen des unglaublichen letzten
Viertels!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 13. Juli 2023 2023-07-13 16:19:38